Frankfurt/Main. Mit einem bundesweiten Warnstreik will die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Donnerstagmorgen den kompletten Zugverkehr stilllegen. Zwischen 06.00 und 06.45 Uhr werde sich "vom hohen Norden bis in den tiefen Süden" kein Rad drehen, kündigte der GDL-Vorsitzende Manfred Schell am Mittwoch in Frankfurt an. Er rechne mit einer großen Beteiligung der Lokführer und Zugbegleiter. Voraussichtlich erst gegen 10.00 Uhr werde sich der Nah- und Fernverkehr sowie der Güterverkehr wieder normalisieren. Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft ihrer Forderung nach einem Spartentarifvertrag für Lokführer und Zugbegleiter Nachdruck verleihen. Die Verhandlungen werden am Donnerstagmittag in Berlin in dritter Runde fortgesetzt. Sollten die Arbeitgeber nicht einlenken, werde die GDL über das Scheitern der Verhandlungen entscheiden. Für diesen Fall drohten weitere Streikmaßnahmen, die aber noch nicht terminiert seien. Im Gegensatz zu den anderen Bahngewerkschaften Transnet und GDBA geht es der GDL in der Tarifauseinandersetzung vor allem um einen Spartentarifvertrag für das Fahrpersonal. Die GDL fordert zudem eine Entgelterhöhung von drei Prozent und die Angleichung der Ostgehälter an das Westniveau in mehreren Stufen bis 2007. In der dritten Runde erwarte seine Gewerkschaft ein verbessertes Angebot für eine Entgelterhöhung und eine Stellungnahme zum Spartentarifvertrag. (vr/dpa)
Lokführer-Gewerkschaft will Zugverkehr komplett stilllegen
Auch Güterverkehr wird von Streik betroffen sein