Rostock. Die Verkehrsminister der norddeutschen Länder haben vom Bund zusätzliche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im Norden gefordert. Durch wachsenden Handel im Zuge fortschreitender Globalisierung komme den Seehäfen eine immer größere Bedeutung zu, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Otto Ebnet (SPD) heute bei einer Konferenz der Ressortchefs in Rostock. Für einen zügigen Warenumschlag seien auch verbesserte Hinterlandanbindungen wichtig. „Die Zukunft Deutschlands liegt im Norden“, betonte Ebnet. Die Verkehrsminister forderten die Bundesregierung auf, Wettbewerbsnachteile beim Energiesteuergesetz zu Ungunsten der deutschen Häfen abzustellen. Die Nachteile entstünden dadurch, dass Diesel, der innerhalb der Häfen verbraucht wird, mit dem vollen Mineralölsteuersatz von 47 Cent pro Liter belastet werde, in konkurrierenden Häfen im Ausland dagegen nur mit 2,1 Cent. Ebenfalls eine Wettbewerbsbenachteiligung seien die hohen Preise, die von der Bahn AG beim Transport von Gütern zu und von den Häfen verlangt werden. Dies sei ein Mehrfaches im Vergleich beispielsweise zu den Niederlanden. Die Minister forderten die Bahn auf, ihre Trassenpreise zu senken, um die Häfen in Deutschland auch künftig konkurrenzfähig zu halten. Die Minister vereinbarten eine stärkere Zusammenarbeit zur Profilierung des Logistikstandortes Norddeutschland. „Die Wirtschaft macht es vor: Was in Hamburg im Hafen angelandet wird, wird oft in Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern weiterverarbeitet und verteilt. Die Unternehmen nehmen Norddeutschland zunehmend als einheitlichen Wirtschaftsraum wahr“, so Ebnet. (dpa/sb)
Logistikstandort im internationalen Wettbewerb stärken
Seehäfen besser ans Hinterland anbinden: Norddeutsche Landesverkehrsminister fordern mehr Investitionen vom Bund