Umsatzschwerpunkte waren dabei das Ruhrgebiet, der Rhein-Neckar Raum, die Region um Kassel, Hannover und Landshut. Insgesamt lag das Volumen hier bei 500.000 Quadratmetern. Häufig bestimme bei den Mietvertragsabschlüssen oder eigengenutzten Flächen in solchen Regionen die Nähe zur Produktionsstätte die Standorte der Lagerhallen. Nicht unbedeutend seien aber auch niedrigere Grundstücks- und Personalkosten, die Verfügbarkeit geeigneter Grundstücke und eine gute Verkehrsinfrastruktur, insbesondere Nähe zum Autobahnnetz. Die Umsätze in den genannten Regionen übertrafen die Lagerflächenvolumina in und um die fünf Immobilienhochburgen deutlich, die insgesamt ein Umatzvolumen von 430.000 Quadratmetern aufwiesen. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Lagerflächen in und um die Hochburgen werden bevorzugt, wenn die Nähe zu den Absatzmärkten gesucht wird, Flughäfen für Luftfracht benötigt werden oder das bestehende Distributionsnetz lediglich erweitert oder modernisiert wird. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres legte nur Berlin deutlich zu. Auch Hamburg und Frankfurt gehörten noch zu den Märkten im Wachstumsbereich, während die Lagerflächenumsätze in und um München, Wiesbaden/Mainz deutliche Rückgänge verzeichneten. Auch der Markt in und um Düsseldorf musste Abstriche hinnehmen. Bei bundesweit sehr ähnlichen Baukosten werden die Mietpreise immer stärker durch die Grundstückspreise bestimmt, die zwischen 30 Euro und 60 Euro pro Quadratmeter in den Regionen und 150,00 Euro bis 200 Euro pro Quadratmeter für logistikgeeignete Grundstücke in den genannten Ballungsräumen liegen. Da etwa die doppelte Grundstücksfläche im Verhältnis zur Nutzfläche benötigt wird, spielen die Grundstückspreise in der Gesamtkalkulation eine entscheidende Rolle. Professionelle Projektentwickler sind angesichts eines starken und aufnahmefähigen Investmentmarktes im Lagerflächenbereich auch in den Regionen bereit, mit Mietvertragslaufzeiten von lediglich fünf bis acht Jahren, Logistikobjekte jeder Größenordnung ab 10.000 Quadratmeter zu errichten. Die angefragten Größenordnungen für das Einzelobjekt steigen. Während vor einigen Jahren Anfragen über 25.000 Quadratmeter Lagerfläche eher die Ausnahme waren, sind sie heute zwar noch nicht die Regel, aber zumindest zunehmend. Von den genannten 590.000 Quadratmeter im 1. Halbjahr 2003 in den Regionen sind sechs Einzelobjekte über 25.000 Quadratmeter Lagernutzfläche mit insgesamt 293.000 Quadratmeter. Hierbei handelt es sich fast ausschließlich um Neubauten, da Bestandsimmobilien in dieser Größenordnung selten verfügbar sind. Angesichts der EU-Osterweiterung erwartet Jones Lang LaSalle die verstärkte Entwicklung von deutschen beziehungsweise europäischen Zentrallagern in den Regionen Deutschlands. Dabei wird die Tendenz einer Anmietung anstelle einer Eigenentwicklung – wie in den angelsächsischen Ländern schon länger zu beobachten –auch in Deutschland zunehmen.
Logistikimmobilien: Ballungsräume weniger gefragt
Bundesweit wurden im 1. Halbjahr 2003 rund eine Million Quadratmeter Lagerflächen vermietet oder zur Eigennutzung errichtet, teilt der Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle mit. Dabei entfielen circa 590.000 Quadratmeter auf Gebiete außerhalb der fünf von Jones Lang LaSalle untersuchten Ballungsräume Berlin, Düsseldorf, Frankfurt mit Wiesbaden/Mainz, Hamburg und München.