Die deutsche Logistikbranche rechnet durch die Einführung des Dosenpfandes mit deutlichem Aufwind: „Durch das Dosenpfand können mittelständische Unternehmen das Quasi-Monopol des Dualen Systems in der Entsorgungswirtschaft brechen“, sagte Dieter Bock, Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Logistik (BVL) der Nachrichtenagentur dpa. Der Handel wolle sich nicht mehr die Gebühren vom Dualen System Deutschland (DSD) vorschreiben lassen und werde sich daher zunehmend an private Logistikunternehmen wenden. Das DSD hatte den erwarteten Umsatzausfall selbst mit 290 Millionen Euro beziffert. Als Beispiele nannte Bock KarstadtQuelle, Lekkerland Tobaccoland und Coca Cola, die für die Entsorgung der Dosen Verträge mit der Rhenus AG geschlossen hätten. Die Entsorgung der Dosen sei aber nur ein Teil des neuen Logistik-Geschäfts. „Hinzu kommt die Einrichtung von Clearing-Systemen, die den Ausgleich schaffen zwischen Geschäften, die viele Dosen ausgeben und solchen, die viele Dosen annehmen müssen“, erläuterte Bock. Im vergangen Jahr waren nach Angaben der BVL rund 7,7 Milliarden Dosen, 5,5 Milliarden PET-Flaschen und 1,8 Milliarden Einweg- Glasflaschen angefallen. Der Logistik-Experte rechnet bei Einführung eines einheitlichen Dosen-Rücknahmesystems mit der Aufstellung von bundesweit 100.000 Automaten in Geschäften und an öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen oder Einkaufspassagen. (tw/dpa)
Logistikbranche hofft auf Aufwind durch Dosenpfand
Mittelständische Unternehmen rechnen mit 290 Millionen Euro für die Entsorgung der Einwegverpackungen