Berlin. Die Gebührenerhebung für die Lkw-Maut wird erst zum 2. November, also zwei Monate nach dem bisher geplanten Start-Termin beginnen. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) teilte dies in einem Interview mit der Berliner Zeitung "Der Tagesspiegel" mit: "Wir haben uns mit dem Betreiberkonsortium auf eine zweimonatige aktive Einführungsphase geeinigt, in der das System von den Nutzern real auf Herz und Nieren getestet werden kann. Mit dem Einzug der Mautgebühren starten wir am 2. November und dann setzen auch die Sanktionen ein", heißt es in dem Zeitungsbericht. Stolpe betonte, dass die Maut dennoch "wie vorgesehen am 31. August startet". Die Verschiebung der Gebührenerhebung wurde gegenüber der VerkehrsRundschau von einem Sprecher des Bundesverkehrsministeriums mittlerweile bestätigt. Als Begründung für die Verschiebung des Gebühreneinzugs sagte der Sprecher: "Wir wollen das zukunftsträchtige System nicht durch Diskussionen gleich zu Beginn unnötig belasten." Dass es technische Probleme gebe, wollte das Ministerium allerdings nicht bestätigen. Bis Anfang November sollen 450.000 personalisierte Erfassungsgeräte (OBUs) zum Einbau bereit stehen. Bis Ende des Jahres soll diese Zahl 500.000 betragen. "Wir haben die Nachfrage nach Einbaugeräten unterschätzt", gab der Sprecher des Ministeriums zu. Wegen wachsender Klagen aus der Transportbranche und dem Kraftfahrzeuggewerbe über erhebliche technische Probleme mit den Maut-Abrechnungscomputern waren in den vergangenen Tagen die Rufe nach einer Verschiebung immer lauter geworden. Die CDU/CSU forderte den Rücktritt Stolpes. (vr/dpa)
Lkw-Maut wird um zwei Monate verschoben
Stolpe kündigt Verschiebung der Maut in einem Zeitungsinterview an