Frankfurt/Main. Der Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. (SLV) hat den Stand der Vorbereitungen zur Einführung der LKW-Maut am 1. Januar kritisiert. Der Verband forderte auf einer Pressekonferenz am Rande eines Mautsymposiums, ausreichende Kapazitäten für die manuellen Systeme Terminal und Internet zur Verfügung zu stellen. Gerade bei den Terminalstandorten würden jedoch noch viele Lücken bestehen, sagte Michael König, Vorstandsvorsitzender des SLV. Zudem müsse Toll Collect das zur Zeit im Ausland bestehende Informations- und OBU-Defizit in den nächsten Tagen noch dringend abarbeiten und lösen. Die heute bereits fehlende Harmonisierung für die deutschen Transportunternehmer dürfe nicht noch durch die LKW-Maut weiter verschärft werden. In diesem Zusammenhang sollte gewährleistet werden, dass alle mautpflichtigen Fahrzeuge die notwendigen Gebühren entrichten. Es dürfe nicht sein, dass nur diejenigen Unternehmer zur Kasse gebeten werden, die mit einer OBU auf Tour seien, während diejenigen verschont blieben, die wegen fehlender oder überlasteter Terminals keine Tickets buchen konnten. Hier sei auch das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) gefordert, von Anfang an konsequent gegen Mautpreller vorzugehen. Dabei dürften keine Unterschiede zwischen deutschen und ausländischen Mautprellern gemacht werden. Außerdem forderte der Verband eine Verlängerung des Zahlungsziels auf 60 Tage. Denn bei Mautgebühren von ca. 15.000 Euro pro LKW und Jahr würden sich die finanziellen Belastungen selbst für mittelständische Speditionsunternehmen auf eine halbe Million Euro pro Jahr und belaufen. König gab zu bedenken, dass der Spediteur als Mautschuldner zudem das komplette Ausfallrisiko bei Insolvenz eines Kunden trage. Dieser erhebliche finanzielle Druck könnte durch ein verlängertes Zahlungsziel etwas verringert werden. König verwies auf die Schweiz, die ihren Mautzahlern für die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) auch ein Zahlungsziel von 60 Tagen einräumen würde (cd).
LKW-Maut: Speditionsverband prangert fehlende Terminalstandorte an
SLV fordert Zahlungsziel von 60 Tagen für die Maut – finanzielle Belastungen belaufen sich selbst für mittelständische Speditionsunternehmen auf eine halbe Million Euro pro Jahr