München. Bei der geplanten Einführung der streckenbezogenen Lkw-Maut Ende August könnte es nach Ansicht des ADAC zu größeren Startschwierigkeiten kommen. Seine Bedenken formulierte der Verkehrsclub gestern in einer Mitteilung. Pkw-Fahrern könnte durch die Maut noch mehr Staus und gegebenenfalls auch mehr Güterverkehr auf Landstraßen drohen, glaubt der ADAC. Der ADAC rechnet vor allem wegen des zeitraubenden Bezahlvorgangs an den Maut-Terminals mit längeren Wartezeiten: "Da der Zahlvorgang gerade in der Einführungsphase relativ zeitaufwändig ist, rechnet der ADAC mit langen und gefährlichen Rückstaus an den rund 3500 Zahlstellen", schreibt der ADAC. An den Grenzstationen dürfte die Situation zusätzlich dadurch erschwert werden, dass die Zahlautomaten nur über vier Sprachenversionen (deutsch, englisch, französisch und polnisch) verfügen. Nach Ansicht der ADAC-Experten ist eine Ausweitung auf mindestens 15 europäische Sprachen unverzichtbar. Auch beim Datenschutz mahnt der ADAC die Lösung offener Fragen an. Bei der Fahrt unter den 300 vollautomatischen Kontrollbrücken hindurch würden nicht nur Lkw erfasst, sondern auch alle Pkw. Hier müsse sichergestellt werden, dass Pkw-Daten "unverzüglich und endgültig" wieder gelöscht und nicht etwa für andere Zwecke missbraucht werden. Der ADAC betonte, dass er grundsätzlich die Umstellung der heutigen zeitabhängigen Autobahngebühr auf die neue Lkw-Maut befürwortet. (vr/diwi)
Lkw-Maut: ADAC befürchtet anfangs mehr Staus und Unfälle
Verkehrsclub möchte Missbrauch gewonnener Daten ausschließen