Linde verkauft Gabelstaplersparte für vier Milliarden Euro

06.11.2006 09:37 Uhr
Linde verkauf 172
Linde-Stapler gehören jetzt zwei Finanzinvestoren (Foto: Linde)

Der Industriegasekonzern Linde hat seine Gabelstaplerparte Kion Group für vier Milliarden Euro an ein Konsortium von Finanzinvestoren um KKR und Goldman Sachs verkauft.

Wiesbaden. „KKR und Goldman Sachs übernehmen alle Vereinbarungen zur Standortsicherung, die der Linde-Vorstand mit den Arbeitnehmervertretern im Sommer 2005 geschlossen hatte“, teilte Linde, die den Verkauf bereit angekündigt hatte und den Erlös zur Finanzierung des britischen Industriegasherstellers BOC verwenden will, am späten Sonntagabend in Wiesbaden mit. Mittelfristig werde der Börsengang Kions angestrebt. Der Preis setze sich zusammen aus einem Unternehmenswert von 3,6 Milliarden Euro sowie aus der Übernahme von Schulden in Höhe von 400 Millionen Euro. In der vergangenen Woche hatte es in Finanzkreisen geheißen, dass 3,5 Milliarden ein realistischer Kaufpreis für die Sparte seien. Favorisiert wurden dort allerdings mit Allianz Capital Partners (ACP) und Permira sowie BC Partners und Apax zwei andere Bieterpaare. „Das Gesamtkonzept von KKR und Goldman Sachs hat uns absolut überzeugt“, sagte Linde-Chef Wolfgang Reitzle. „Wir haben uns nach sorgfältiger Prüfung aller Optionen für einen starken und strategisch ausgerichteten Partner entschieden, der den ertragsorientierten Wachstumskurs von Kion nahtlos fortsetzen wird.“ Der Vertrag über den Verkauf sei am Sonntag unterzeichnet worden und sei abhängig von der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Zu Kion gehören die Marken Linde, Still und OM Pimespo. Die Marke Linde wird es künftig zwei Mal geben. Einmal für Industriegase und einmal für Gabestapler. Wie KKR mitteilt, habe das Unternehmen die vollen Rechte an der Staplermarke. Die Käufer bezeichneten das Unternehmen in der Mitteilung als erstklassig aufgestellt. Kion habe international hervorragende Perspektiven. „Mit der kompetenten Führungsmannschaft und den hoch qualifizierten Mitarbeitern werden wir die zweifelsfrei vorhandenen Wachstums- und Ertragspotenziale konsequent erschließen und den Wert des Unternehmens nachhaltig steigern“, werden die Europachefs von KKR und Goldman Sachs in der Mitteilung zitiert. Die KION Group beschäftigt derzeit gut 20.000 Menschen. 2005 erzielte der Bereich einen Umsatz von rund 3,6 Milliarden Euro. Im dritten Quartal sei der Umsatz um 10,5 Prozent auf 969 Millionen Euro gestiegen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte dabei um drei auf 56 Millionen Euro zu.

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