Paris. 33,4 Milliarden Euro Umsatz 2001 für Deutsche Post World Net, knapp 11 Milliarden für TNT Post Group und nur 17 Milliarden Euro für die französische Post: Diese und andere vergleichende EU-Zahlen stellte der neue Chef des Staatsunternehmens, Jean-Paul Bailly, Mitte Dezember vor dem Verwaltungsrat in den Vordergrund seiner "vision stratégique" für die Jahre 2003 bis 2007. Der Fortbestand des Unternehmens als einheitliche Gruppe sei durch den Wettbewerbsrückstand bedroht. Ohne "schnelle und rigorose" Maßnahmen werde es der schrittweisen Öffnung der Märkte nicht gewachsen sein. Das Nettoergebnis der Post bezeichnete Bailly als "nahe Null". Ihre Modernisierung lasse sich damit nicht finanzieren und bei nur 1,6 Milliarden Euro Eigenkapital könne man auch nicht groß investieren. Das Briefaufkommen werde bis 2007 um 5 Prozent abnehmen, allem voran im lukrativen Geschäftspostbereich. Das sei "tödlich für ein Unternehmen mit derart hohen Fixkosten" und permanentem technischen Modernisierungszwang. Im KEP-Sektor sei der Rückstand gekennzeichnet durch die "unvollendete Integration von Netz, Angebot und europäischer Kundenpolitik", ergänzte Jean-Paul Bailly seine alarmierende Bestandsaufnahme. (vr/jb)
La Poste hinkt EU-Konkurrenz hinterher
La Poste-Chef: Existenz bedrohende Situation für das Unternehmen