Flensburg. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg hat dem Handel mit Strafpunkten im Internet den Kampf angesagt. Mehr als 60 Strafanträge sind bereits gegen Führerscheinbesitzer gestellt worden. Sie hatten auf dubiosen Webseiten angeboten, gegen Bargeld die Verkehrsvergehen anderer Autofahrer und deren Punkte zu übernehmen. Das sagte am Dienstag der zuständige KBA-Sachbearbeiter Frank Liebhart. Fast täglich gehen neue Strafanträge raus, sagte Liebhart. Diese würden von der für Internetkriminalität zuständigen Staatsanwaltschaft Cottbus bearbeitet. "Die Anzeigen richten sich zwar gegen unbekannt, es wird aber ermittelt, wer genau jeweils hinter den Angeboten steckt". Dies zu ermitteln sei nicht die Aufgabe der Flensburger Behörde. Das KBA könne auch nicht überprüfen, ob es sich bei den von den Bußgeldstellen gemeldeten Namen um den jeweils richtigen Verkehrssünder handelt. Wenn ein Autofahrer geblitzt wird, schickt die Bußgeldstelle der Stadt dem Fahrzeughalter einen Anhörungsbogen. Bestreitet er den Verstoß, kann jemand für ihn als "Täter" einspringen. Aus Zeitgründen wird meistens in Flensburg nicht geprüft, ob es sich bei einem zugegebenen Verstoß tatsächlich um den angegebenen Fahrer des betroffenen Autos gehandelt hat. So können Namen bzw. Daten Unbeteiligter angegeben werden. Täglich erhält das KBA von den kommunalen Behörden 14.000 Namensmeldungen zur Eintragung in die Sünderkartei. (vr/dpa)
Kraftfahrt-Bundesamt bekämpft Strafpunkte-Handel
Mit Strafanträgen geht das KBA gegen dubiose Punktehändler vor