Den Transportbereich trifft die politische Vorgabe, den CO2-Ausstoß deutlich zu senken, besonders. Schließlich verantwortet der Verkehr in Deutschland ein Fünftel des CO2-Ausstoßes. Auf das Transportgewerbe rollt eine neue Kostenlawine zu. Kurzfristig ist beispielsweise die Anhebung der LKW-Maut zu erwarten, selbst die Teilnahme am europäischen Emissionshandel scheint unausweichlich. Es gilt zu reagieren: Die Nutzfahrzeughersteller sind gefordert, den Spritverbrauch ihrer Fahrzeuge deutlich zu senken. Mittelfristig muss die Industrie alternative Antriebskonzepte entwickeln. Die Transportunternehmen können bereits jetzt an einigen Stellschrauben drehen: die Fahrer schulen, andere Verkehrsträger nutzen oder die Routenplanung verbessern. Wer das Feld den Theoretikern und Umweltfetischisten überlässt, braucht sich nicht wundern, wenn am Ende Lösungen präsentiert werden, die die Branche an den Rand des Ruins treiben. Gerade die Transportbranche muss sich lautstark einmischen, um politische Fehlentscheidungen frühzeitig abzuwenden. Von den Branchenverbänden ist verantwortungsvolles Steuern gefragt. Das Gewerbe muss sich öffnen für neue Ideen. Doch intelligente Logistiklösungen zur Rettung des Weltklimas kann der einzelne Fuhrunternehmer nicht allein entwickeln. Solche Konzepte müssen gesamtwirtschaftlich gedacht werden. In einer globalisierten Welt lassen sich Warenströme nicht verbieten, doch nicht jeder Transport hat volkswirtschaftlich Sinn. Wo Verlagerung auf Schiene oder Binnenschiff möglich ist, sollte sie angedacht werden. Solche Punkte dürfen keine Tabus bleiben. Klimaschutz geht alle an. Wer nicht rechtzeitig Konsequenzen zieht, wird am Ende ein böses Erwachen erleben. Deshalb wird die VerkehrsRundschau das Thema in diesem Jahr verstärkt begleiten. Sebastian Bollig Redakteur
Kommentar der Woche: Böses Erwachen beim Klimaschutz
VR-Redakteur Sebastian Bollig analysiert das Thema der Woche