Kombinierter Verkehr in Frankreich unter Druck

11.02.2004 06:00 Uhr

Angekündigte Tariferhöhung der SNCF um 13 Prozent bedeutet das Aus für den Kombiverkehr, kritisiert das mittelständisches Transportgewerbe

Paris. Der mittelständische Verband der Straßengütertransporteure FNTR hat Regierung und die Staatsbahn SNCF nachdrücklich davor gewarnt, den kombinierten Verkehr in Frankreich sterben zu lassen. Anlass dazu war die kürzlich angekündigte Erhöhung der Kombitarife. „Wir erleben den programmierten Tod des Kombiverkehrs“, erklärte der neue Verbandsdelegierte Jean-Paul- Deneuville, gegenüber der Zeitung La Tribune. Und der frühere FNTR-Vorsitzende René Petit, inzwischen Leiter des zur Hälfte bahneigenen Kombi-Unternehmens Novatrans, macht folgende Rechnung auf: Im letzten Jahr seien die Tarife um 10 Prozent erhöht worden und in diesem Jahr ergäbe sich ein Gesamtanstieg um 13 Prozent. „Unsere Straßentransport-Kunden können aber nicht mehr als zwei bis maximal drei Prozent verkraften.“ Dem Kombisystem drohe deshalb „die Implosion“. Auf dieses entfällt mit 421 Millionen Euro allein ein Drittel der aktuellen Jahresverluste im französischen Bahnfrachtgeschäft. (vr/jb)

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