Panama-Stadt. Der Kampf um einen Ausbau des Panamakanals, des nach dem Suezkanal wichtigsten Schifffahrtsweges der Welt, geht in die entscheidende Phase. Panamas Präsident Martin Torrijos stellte seinem Volk am Montag eine mehrere tausend Seiten umfasende Studie über das Für und Wider einer Erweiterung vor. Seine Botschaft lautet: Das mittelamerikanische Land würde bei Ablehnung des Projekts die historische Chance verpassen, aus der dritten in die erste Welt aufzusteigen. Noch in diesem Jahr sollen Panamas Bürger in einem Volksentscheid darüber abstimmen, ob die seit 1914 benutzte, in die Jahre gekommene Wasserstraße erweitert werden soll oder nicht. Präsident Torrijos, der Sohn von Omar Torrijos, der 1977 mit US-Präsident Jimmy Carter die Übergabe des Kanals an Panama ausgehandelt hatte, hat sein politisches Schicksal an das Gelingen des Jahrhundertwerkes geknüpft. Seit vielen Monaten versucht er, seine Landsleute von dessen Notwendigkeit zu überzeugen. Vor dem Kanal stauen sich vor allem auf pazifischer Seite oft bis zu 100 Frachter, weil die Kapazität des Wasserweges den Anforderungen des Verkehrs nicht mehr gewachsen ist. Viele Menschen in Panama aber lehnen die Anpassung des Kanals an die Anforderung der modernen Schifffahrt ab. Neben der offenen Finanzierungsfrage sind Umweltgefahren ihr Hauptargument. Nach jüngsten Umfragen sind allerdings über 60 Prozent der Bewohner Panamas für die Erweiterung. Derzeit passieren den Wasserweg pro Jahr rund 14.000 Frachter. (dpa/stb)
Kampf um Ausbau des Panamakanals geht in entscheidende Phase
Panamas Präsident: "Land verpasst bei Ablehnung Aufstieg von der dritten in die erste Welt"