Rom. Zu Beginn des italienischen EU-Vorsitzes hat Verkehrsminister Pietro Lunardi sein Infrastrukturprogramm vorgestellt, das im nächsten Halbjahr in Angriff genommen werden soll. "Siebzig Prozent unserer Vorhaben betreffen ganz Europa", sagte Lunardi vor der Auslandspresse in Rom. Der Bau großer transnationaler Infrastrukturachsen sowie die Aufstellung eines Finanzierungsplanes sei eine absolute Priorität der italienischen EU-Präsidentschaft, stellte Lunardi klar. Wichtigster Punkt dabei ist der TEN-Korridor V, eine Verkehrsachse, die Lissabon mit Kiew verbinden soll. Entgegen dem Bestreben Deutschlands und Frankreichs will Italien einen Verlauf durch Norditalien erzielen. Im Hinblick auf die künftigen EU-Beitrittsländer sei der Korridor VIII - die Achse, die Süditalien mit dem albanischen Hafen Dürres verbindet und nach Mazedonien und Bulgarien führt - für den europäischen Verkehr von enormer strategischer Bedeutung, sagte Lunardi. Der italienische "Masterplan" stützt sich außerdem auf folgende Säulen: Freier Güter- und Personenverkehr in der EU, umweltgerechter Ausbau intermodaler Transportsysteme, Liberalisierung des Transportsektors, Straßensicherheit und rascher Ausbau des Satellitennavigationsprojekts Galileo, das spätestens 2008 fertig gestellt sein soll. (vr/im)
Italien pocht auf strittige Verkehrsachse
Verkehrsminister Lunardi präsentiert Masterplan in Rom