Rom. Protestaktionen von Kriegsgegnern lähmen derzeit streckenweise den italienischen Bahnverkehr. Betroffen davon sind sowohl der Personen- als auch der Güterbereich. Die Demonstrationen richten sich gegen den Bahntransport von amerikanischem Kriegsmaterial in die Nato-Basis bei Pisa. Die italienische Bahngesellschaft FS (Ferrovie dello stato) und die Regierung sollen dadurch unter Druck gesetzt werden. Eine Gruppe von Pazifisten besetzte den Bahnhof von Dolo (Padua), wo Verkehrsminister Pietro Lunardi die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Padua und Venedig einweihte. Lunardi hat gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa die Protestaktionen der Kriegsgegner scharf kritisiert. Die linke Opposition rief die Demonstranten zu Alternativmaßnahmen auf, die den Bahnverkehr nicht belasten. Die Proteste gegen die Transporte von US-Kriegsmaterial gehen indessen weiter und sollen auf die größeren Städte Italiens ausgedehnt werden. Geplant sind auch Streikaktionen in den italienischen Häfen, um die Ladung des Materials auf US-Schiffe zu verhindern. "Die italienischen Häfen dürfen nicht zum strategischen Stützpunkt für einen Krieg gegen den Irak werden", sagt ein Kundgebungsteilnehmer. (vr/im)
Italien: Kriegsgegner blockieren Bahnverkehr
Aktionen gegen Transporte von Kriegsmaterial in die Nato-Basis bei Pisa