HHLA schreibt trotz Umsatzplus unter dem Strich rote Zahlen

14.07.2004 13:59 Uhr

Zwar konnte die Hamburger Hafen- und Lagerhaus-AG (HHLA) im vergangen Jahr ein deutliches Umsatzplus verbuchen. Doch wegen des Anlaufs der neuen Containerterminals in Altenwerder und Lübeck blieb unter dem Strich ein Millionenverlust.

Hamburg. Die HHLA habe im Geschäftsjahr 2003 einen der größten Wachstumssprünge ihrer Geschichte bewältigt, so Klaus-Dieter Peters, Vorstandsvorsitzender des Konzerns anlässlich der Bilanzpressekonferenz 2004. Ein zentraler Eckpfeiler der Konzernentwicklung im vergangenen Jahr sei der Konzernumbau gewesen. Dabei wurde die bisherige HHLA Muttergesellschaft in eine Managementholding umgewandelt, unter der sieben Geschäftsfelder operieren. Peters: "Wir werden unsere Konzernstrukturen weiter verschlanken und unser Portfolio fokussieren, um in unseren Kerngeschäftsfeldern nachhaltig zu wachsen." Die Umsatzerlöse stiegen 2003 um ein Viertel auf knapp 638 Millionen Euro. Zu den Umsatzsteigerungen trugen das Wachstum der bestehenden Aktivitäten mit 42,4 Millionen und erstmals konsolidierte Akquisitionen mit 85 Millionen Euro bei. Im Geschäftsfeld Container Inland wurden 325 Millionen Euro erlöst, ein Anstieg um rund 13 Prozent. Das Umsatzwachstum im Geschäftsfeld Hinterlandverkehre betrug, bereinigt um den Erstkonsolidierungseffekt der Beteiligungsgesellschaft Transfracht, 23 Prozent. Insgesamt erreichten die Umsatzerlöse hier 185 Millionen Euro. Im drittgrößten Geschäftsfeld, Spezialumschlag, sank der Umsatz dagegen um 17 Prozent auf gut 60 Millionen Euro. Ebenfalls rückläufig waren die Bereiche Hafenimmobilien, Consulting und Hafenumschlag Ausland. Die Logistiksparte konnte ihre Erlöse leicht auf 13,7 Millionen Euro steigern. Das operative Konzernergebnis (Ebit) erreichte wie im Vorjahr knapp 26 Millionen Euro. Die Anlaufkurven in Altenwerder und Lübeck sowie die Portfoliobereinigungen haben Spuren im Konzernergebnis hinterlassen. So beträgt das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) 9,3 Millionen Euro nach 11,3 Millionen Euro in 2002. Das Konzernergebnis nach Steuern ist allerdings mit minus 8,5 Millionen Euro negativ. Ursächlich hierfür sind aperiodische Ertragssteuern sowie die eingeschränkte Anrechenbarkeit von Verlustvorträgen der neuen Terminals im HHLA Konzern. Im ersten vollständigen Betriebsjahr der automatisierten Containerumschlagsanlage in Altenwerder konnte mit dem Terminalkonzept eine Umschlagmenge von 874.000 Zwanzigfuß-Standardcontainern (TEU) erzielt werden. Angesichts der deutlich über den Prognosen liegen tatsächlichen Wachstumsraten im Containerumschlag reiche dieser Kapazitätszuwachs jedoch nicht aus. HHLA-Vorstand Stefan Behn: "Wir stehen vor dem größten Wachstumssprung in der Geschichte der HHLA: In den kommenden sechs Jahren wollen wir die Kapazität mit einem intelligenten Ausbau unserer Terminals um mindestens fünf Millionen TEU erhöhen." Dieser Kapazitätssprung werde durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen erreicht – von einer besseren Nutzung der Betriebsflächen über die Einführung neuer Umschlagsverfahren und einer weiteren Optimierung der Terminalsteuerungssysteme bis hin zu einer Ausweitung der Umschlagsflächen. Für das laufende Geschäftsjahr sieht der Vorstandvorsitzende Peters ein Umsatzwachstum von 15 Prozent. Auch das Konzernergebnis nach Steuern, so Peters auf der Bilanzpressekonferenz, werde sich deutlich verbessern.

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