Lübeck. Das Mautsystem am Lübecker Herrentunnel soll mit knapp zwei Wochen Verspätung in der Nacht zum Mittwoch in Betrieb genommen werden. Die Testläufe der vergangenen Tage seien gut verlaufen, so dass jetzt mit der Erhebung der Benutzungsgebühr begonnen werden könne, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft. Seit der Eröffnung des Tunnels am 26. August konnte dieser kostenlos genutzt werden, weil es technische Probleme mit dem Erfassungssystem gegeben hatte. Von Mittwoch an müssen Verkehrsteilnehmer je nach Fahrzeuggröße zwischen 75 Cent und 8,80 Euro pro Strecke zahlen. Nach Angaben der Betreiber wurde die automatische Erkennung von Fahrzeugen in den Fahrspuren der Mautstation. Insbesondere bei Motorrädern und Linienbussen hatte es in der Vergangenheit Probleme gegeben. Außerdem appelliert die Tunnelgesellschaft an alle Fahrzeughalter mit so genannten Quickboxen, diese ordnungsgemäß an der Innenseite der Windschutzscheibe anzubringen. Die Box sendet ein Funksignal aus und sorgt für die automatische Abbuchung der Maut. In den ersten Tagen hätten viele Fahrer ihre Box einfach ins Handschuhfach gelegt, wo sie vom System nicht erkennt wurde, sagte ein Sprecher. Der Herrentunnel im Zuge der Bundesstraße 104/75 ist das erste privat finanzierte Verkehrsbauwerk Schleswig-Holsteins. Er ersetzt bundesweit erstmals eine öffentliche Straße durch eine für alle Benutzer gebührenpflichtige Verbindung. Das Bauwerk hat rund 176 Millionen Euro gekostet, davon hat der Bund 90 Millionen bezahlt. (dpa/sb)
Herrentunnel: Mautsystem-Ausfall behoben
Freifahrten haben ein Ende: Startschwierigkeiten beim Lübecker Herrentunnel offenbar gelöst