Yokohama. Die vom südkoreanischen Hyundai Heavy Industries gebaute "Kyoto Express" mit den Ausmaßen von gut drei Fußballfeldern ist der neueste Containerriese des Konzerns. 42 Prozent der Containertransporte erfolgten inzwischen nach oder aus Asien, sagte Hapag-Lloyd-Vorstandsmitglied Adolf Adrion. Im weltweiten Containerverkehr seien die Chancen für weiteres Wachstum hervorragend, hieß es. Hapag-Lloyd sei in den vergangenen Jahren stets schneller gewachsen als der Markt. In den kommenden beiden Jahren solle der Welthandel Schätzungen zufolge bei gut sieben, danach bei rund sechs Prozent liegen, wobei die Steigerungsraten für den Containerverkehr in der gleichen Größenordnung rangierten. Doch dürfte dies eine sehr konservative Annahme sein, denn bislang sei der Containerverkehr signifikant schneller gewachsen als der Welthandel, sagte Behrendt. Dieses Jahr werde das weltweite Containeraufkommen etwa 85 Millionen Container betragen, 2008 sollen es bereits 104 Millionen Container sein. Während Hapag-Lloyd im vergangenen Jahr 2,4 Millionen Standardcontainer transportierte, entfiel auf Japan ein Anteil von etwa 12 Prozent. Vor dem Hintergrund der mehr als 120 Jahre, die das Unternehmen bereits Partner des japanischen Außenhandels ist, taufte Hapag-Lloyd seinen neuesten Containerriesen nach der alten japanischen Kaiserstadt Kyoto. Erstmals bei einem Schiff dieser Größenordnung kam der "Kyoto Express" am Freitag im Rahmen der Taufe die Ehre einer Zeremonie nach Shinto-Brauch durch Priester des Iseyama-Schreins in Yokohama zuteil, der Ur-Religion der Japaner. Das neue Schiff ist 335 Meter lang, 43 Meter breit und misst vom Kiel bis zu den Aufbauten gut 60 Meter. Das Anlegen im Hafen von Yokohama war für Kapitän Plein eine erste Herausforderung: Unter der Yokohama Bay Bridge hatte er gerade noch zwei Meter Spielraum. Bei einer Tragfähigkeit von 104 000 Tonnen verfügt das Schiff über Stellplätze für 8750 Standardcontainer (TEU). Die Besatzung des unter deutscher Flagge fahrenden Schiffes besteht aus 24 Seeleuten. Eingesetzt wird es im Europa-Fernost-Verkehr auf der Rundstrecke Schanghai, Xiamen, Yantian, Hongkong, Singapur, Southampton, Hamburg, Rotterdam, Port Kelang und wieder Hongkong. Seit dem Jahr 2000 lässt Hapag-Lloyd ausschließlich bei Hyundai in Südkorea bauen, bis 2009 kämen noch sieben weitere Schiffe hinzu. Danach werde weltweit neu ausgeschrieben, sagte Adrion. Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass auch Chinas Werften sehr stark aufholten.
Hapag-Lloyd sieht weitere Wachstumschancen in Asien
Hapag-Lloyd will in Asien auch in den nächsten Jahren weiter wachsen. "Asien ist für uns ein ganz starker Markt und wird es auch weiter bleiben", sagte Michael Behrendt, Vorsitzender des Vorstands der Hapag-Lloyd AG am Freitag anlässlich der Taufe eines der größten Containerschiffe der Welt in Yokohama.