Hamburg. Der Hamburger Hafen steuert auf das beste Umschlagergebnis seiner mehr als 800-jährigen Geschichte zu. Die Chancen stünden nicht schlecht, dass "wir die 100-Millionen-Tonnen-Grenze überschreiten", stellte Jürgen Sorgenfrei, Vorstand der Hafen Hamburg Marketing (HHM), bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Aussicht. Auch beim Containerumschlag habe Hamburg das Zeug, noch dichter an Europas Nummer eins, den Rotterdamer Hafen, aufzuschließen. "Wir erwarten bis Jahresende zwischen 5,8 bis 6,2 Millionen TEU", sagte Sorgenfrei. Im 1.Halbjahr waren es 2,9 Millionen TEU - ein Plus von 14,9 Prozent. Mit rund 51,3 Millionen Tonnen bis Ende Juni sei die Hafenwirtschaft sehr zufrieden. Der Zuwachs: rund 7,2 Prozent. Sorgenfrei: "Wir ernten nun die Früchte der harten Arbeit der zurückliegenden Jahre." Musterbeispiele dafür seien die Elbfahrrinnenanpassung und der Containerterminal Altenwerder. Sorgenfrei warnte davor, in den Anstrengungen nachzulassen. So müsse die erneute Fahrrinnenvertiefung der Elbe unbedingt kommen, "weil wir immer mehr Schiffe mit mehr als 6000 TEU bekommen". Im ersten Halbjahr waren es bereits122 Großcontainerschiffe - ein Plus von 62 Prozent. Der HHM-Chef widersprach Darstellungen aus Rotterdam, wonach die großen Carrier erst geleichtert werden müssten, bevor sie Fahrt nach Hamburg fortsetzen können, weil angeblich der Tiefgang nicht ausreiche. Hamburg sei heute der mit Abstand wichtigste Hafen für den Fernost-Verkehr in Europa. Die Infrastruktur im Hafen, vor allem die Straßen, müssten auf Top-Niveau gehalten werden, soll der Güterstrom nicht ins Stocken geraten. Sorgenfrei räumte ein, dass seitens der Trucker in den letzten Monaten wiederholt Beschwerden gab. Spitze ist Hamburg auch beim europäischen Feeder-Verkehr mit wöchentlich 136 Abfahrten. (vr/eha)
Hamburg: Hafen dampft auf Umschlagrekord zu
100-Millionen-Tonnengrenze für das Gesamtjahr 2003 in greifbarer Nähe