Hafen Lübeck: Eisenbahnanteil auf 30 Prozent hochschrauben

27.08.2003 11:39 Uhr

Gegenwärtig kommt die Bahn auf einen Anteil von 15 Prozent

Lübeck. Die Bahn soll am Hinterland-Verkehr des Fährhafens Lübeck-Travemünde auf einen Anteil am Modal –Split von 30 Prozent kommen. Das kündigte Manfred Evers, Geschäftsführer bei der Lübecker-Hafengesellschaft (LHG), am Dienstag vor rund 200 Gästen anlässlich der Inbetriebnahme des neuen Umschlag-Terminals für den intermodalen Verkehr Schiene/Schiff/ Lkw am Skandinavienkai an. "Wir wissen, dass das ein ehrgeiziges Ziel ist. Heute kommt die Bahn auf einen Anteil von 15 Prozent." Dank des neuen KV-Terminals verdopple sich die Umschlagkapazität am Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde auf 140.000 Sendungen pro Jahr. Evers stellte auch fest, dass der Bau der Anlage nur möglich wurde, da der Bund das Vorhaben maßgeblich gefördert habe. 14,8 Millionen Euro der insgesamt 19,5 Millionen Euro steuerte Berlin bei. Herzstück des Terminals sind zwei Portalkräne, die insgesamt fünf zuglange Gleise (je 600 Meter Länge) überspannen. Der Zuschnitt des neuen Terminals sei dergestalt, dass bei Bedarf ein dritter Portalkran aufgestellt werden könnte, wodurch die Umschlagkapazität sogar auf 210.000 Sendungen per annum anwachsen könnte. Das Terminal wird von der Firma Baltic Rail Gate GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen der LHG und der Kombiverkehr KG, betrieben. Luise Rau, Referatsleiterin im Bundesverkehrsministerium, wies auf die große Bedeutung der Seehafen in einem integrierten, nationalen Güterkonzept hin. Sie seien wichtige Schnittstellen für den intermodalen Verkehr. Sie hob auch hervor, mit welchem großen Einsatz der Bund den kombinierten Verkehr fördere. Dank der entsprechenden Förderrichtlinie aus dem Jahr 1998 seien bis heute KV-Anlagen mit einem Gesamtwert von 280 Millionen Euro bezuschusst worden. Große Erwartungen knüpfe ihr Ministerium auch ein neues, derzeit in der Ausgestaltung befindliches Förderprogramm, mit die Anschlussgleis-Infrastruktur "revitalisiert" beziehungsweise neue Anschlussgleise gefördert werden können. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Rohwer (SPD) forderte die Bundesregierung dazu auf, die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck schnell voranzutreiben. (vr/eha)

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