Rom. Der Gütertransport auf der Schiene bleibt ein Stiefkind der italienischen Politik. Das bestätigte Transportminister Altero Matteoli in einer Anhörung des Parlaments. "Ich fühle mich nicht in der Lage, mich stärker für das Funktionieren des Gütertransports auf der Schiene einzusetzen", erklärte er. Außerdem sei es schwierig, zur Schiene zurückzukehren. Diese Ansicht teilten auch einige seiner europäischen Kollegen, erklärte der Minister.
Seit langem schon wird den Staatsbahnen (FS) vorgeworfen, den Gütertransport zu vernachlässigen. Der Geschäftsplan der FS der nächsten fünf Jahre sehe den "Ausverkauf des Cargo-Bereiches" vor, kritisieren die Gewerkschaften. Auch der Reeder-Verband stellte die Abwesenheit einer "Politik für die Schiene" fest. Die italienischen Häfen seien benachteiligt - auch, weil der Weitertransport der Güter nach Nordeuropa auf der Schiene nicht funktioniere. "Private Unternehmer können für mehr Züge sorgen, aber der Staat muss für die Schienen sorgen", erklärte Präsident Paolo D'Amico. (rp)