Akron/USA. Der größte US-amerikanische Reifenhersteller Goodyear Tire & Rubber Co. hat wegen eines zwölfwöchigen Streiks im vierten Quartal 2006 einen hohen Verlust sowie Umsatz- und Absatzeinbußen in Nordamerika erlitten. Das europäische Geschäft lief hingegen auf Hochtouren. Es wurden dort operative Gewinne in Rekordhöhe verbucht.
Die Goodyear-Arbeiter hatten 16 amerikanische und kanadische Werke seit dem 5. Oktober bestreikt. Der Ausstand dauerte fast das ganze vierte Quartal. Er wurde mit einem neuen Tarifvertrag beendet.
Goodyear hatte im Schlussquartal 2006 einen Umsatz von 5,0 Milliarden Dollar (3,8 Mrd Euro) gegenüber 4,9 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum. Es gab rote Zahlen von 358 (Vorjahr: 51) Millionen Dollar oder 2,02 (0,29) Dollar je Aktie. Der Streik kostete 367 Millionen Dollar oder 2,07 Dollar je Aktie. Außerdem fielen Restrukturierungskosten an. Dies hat Goodyear mit Sitz in Akron (US-Bundesstaat Ohio) am Freitag bekannt gegeben. Der Reifenabsatz erreichte wegen des Streiks und dem Rückzug aus bestimmten Bereichen nur noch 51,2 (55,7) Millionen.
Der Quartalsumsatz fiel in Nordamerika auf 2,1 (2,3) Milliarden Dollar und der Reifenabsatz auf 20,4 (24,7) Millionen. Es gab in der Region einen operativen Verlust von 301 Millionen Dollar gegenüber einem Gewinn von 43 Millionen Dollar im Oktober-Dezember-Abschnitt 2005.
In der EU setzte Goodyear im Schlussquartal 15,7 (16,2) Millionen Reifen ab, doch stieg der Umsatz wegen des höheren Anteils an Winter- und Nutzfahrzeugreifen auf 1,3 (1,2) Milliarden Dollar. Der operative EU-Gewinn legte um 67 Prozent auf 75 Millionen Dollar zu. Dies war auf höhere Preise und auf Kostensenkungen zurückzuführen.
Der Goodyear-Jahresumsatz erhöhte sich geringfügig auf 20,3 (19,7) Milliarden Dollar. Es gab einen Jahresverlust von 330 Millionen Dollar oder 1,86 Dollar je Aktie gegenüber einem Gewinn von 228 Millionen Dollar oder 1,16 Dollar je Aktie im Vorjahr. (dpa)