Hamburg. Beim Fusionsprozess im Mineralölmarkt ist das erwartete große Tankstellen-Sterben bisher ausgeblieben. Zum 1. Juli ermittelte der Hamburger Erdölinformationsdienst (EID) 15.890Stationen und damit nur 81 weniger als Anfang 2003. Auch bis Jahresende dürfte sich entgegen der in der Branche vermuteten Überkapazität von 3000 bis 4000 Tankstellen nur ein relativ geringer Rückgang ergeben, schreibt der EID. Nur mit großer Disziplin dürfte deshalb ein Preiskampf bei immer weiter rückläufiger Nachfrage nach Kraftstoffen zu vermeiden sein, hieß es. Zur Jahresmitte zeigt sich laut EID, dass der Mineralölmittelstand sowie die regional tätigen Gesellschaften OMV, Agip und die polnische Orlen von den Verkaufsauflagen des Bundeskartellamtes am meisten profitiert haben. Die Behörde hatte von den fusionierenden Mineralölkonzernen BP/Aral und Shell/Dea auf Grund ihrer gemeinsamen Marktstärke die Abgabe von Tankstellen verlangt. Shell gibt im Zuge der Fusion die Marke Dea auf, BP schlüpft unter das Aral-Logo. Der französische Anbieter Total habe es geschafft, durch einen länderübergreifenden Tausch mit Shell in Deutschland von Herbst an nahezu flächendeckend vertreten zu sein, berichtet der EID. Zur Jahresmitte ist Aral nach wie vor der größte Tankstellenbetreiber mit 2636 (Jahresbeginn: 3385) Stationen vor Shell mit 2598 (2977), Esso mit 1311 (1314) und Total mit 1043(1018). Während BP/Aral 741 Tankstellen an Orlen und die österreichische OMV abgegeben haben, müssen bei Shell/Dea von 950 noch 452 Anlagen im 2. Halbjahr abgewickelt werden. (vr/dpa)
Fusionsprozess im Mineralölmarkt: Tankstellen-Sterben blieb aus
Aral größter Tankstellenbetreiber in Deutschland vor Shell und Esso