Paris. Das Personal der französischen Staatsbahn SNCF will ab morgen, Dienstag, 20 Uhr, bis Donnerstag um 6 Uhr streiken. Zu der Arbeitsniederlegung haben sechs Gewerkschaften aufgerufen. Sud Rail, die radikalste Organisation, rief ihre Mitglieder sogar zu einem unbefristeten Ausstand auf. Zuvor hatten die Vertreter der sieben im zentralen Betriebskomitee der französischen Staatsbahn SNCF präsenten Gewerkschaften den Haushaltsentwurf für das neue Jahr einmütig abgelehnt. Er sieht unter anderem den Abbau von 3590 der insgesamt 168.300 Stellen vor, jedoch ohne Kündigungen. Das Schwergewicht mit 2666 Streichungen liegt im Frachtbereich. Schon im letzten Jahr hatte die Bahn dort im Rahmen eines tief greifenden Sanierungsplans 2505 Stellen gekappt. Unterdessen hat SNCF-Chef Louis Gallois in einem Interview mit dem privaten Rundfunksender RTL erklärt, der neuerliche Streik bei der Bahn sei zweifelsohne die Antwort auf den Haushaltsplan 2005, den er selbst als „rüde“ bezeichnete. Den darin vorgesehenen Arbeitsplatzeinsparungen stehe aber ein starker zukunftsorientierter Anstieg der Investitionen gegenüber. (jb/jk)
Frankreich: Landesweiter Streik des SNCF-Personals
Die für Dienstag Abend bis Donnerstag früh anberaumte landesweite Arbeitsneiderlegung signalisiert eine zunehmende Verhärtung der Fronten bei der französischen Staatsbahn