Frankfurt: Grüne kämpfen weiter gegen Flughafenausbau

Frankfurt/Main. Hessens Grüne wollen mit allen politischen und juristischen Mitteln gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens kämpfen. „Wir halten diesen Ausbau für falsch“, betonte der Fraktionschef der Grünen im hessischen Landtag, Tarek Al-Wazir, am Wochenende in einem Gespräch mit dem Radiosender „HR-info“. „Wir halten ihn nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen für ein Hochrisikoprojekt.“ Die hessische CDU kritisierte die Aussagen des Grünen-Politikers umgehend. Al-Wazir sagte, sobald der Planfeststellungsbeschluss vorliege, werde die Partei prüfen, welche Möglichkeiten zur Verhinderung des Projekts es noch gebe. Der Planfeststellungsbeschluss, gewissermaßen die Baugenehmigung, wird für Ende dieses Jahres erwartet. Der Grünen-Politiker versicherte, seine Partei sei nicht gegen den Flughafen als solchen. „Wir sagen nur, dass er an die Grenzen gestoßen ist - und das im wahrsten Sinne.“ Die Grenzen der Belastung für die Anwohner seien erreicht. Vor diesem Hintergrund kritisierte Al-Wazir, dass das angestrebte Nachtflugverbot immer mehr aufgeweicht werde. Am größten deutschen Flughafen soll eine neue Landebahn gebaut werden, die 2011 in Betrieb gehen könnte. Die Fraport AG als Betreiberin des Frankfurter Flughafens hatte die Kosten dafür zuletzt mit 4,3 Milliarden Euro angegeben. Gegen den Ausbau regt sich seit Jahren Protest von Anwohnern und Umweltschützern. Der Landtag in Wiesbaden hatte dem Projekt Ende Mai mit breiter Mehrheit von CDU, SPD und FDP zugestimmt. Der Generalsekretär der CDU Hessen, Michael Boddenberg, sprach von einem „unverzichtbaren Ausbau“. Es sei erschreckend, wie gleichgültig den Grünen ein Projekt sei, bei dem 100 000 Arbeitsplätze entstehen würden. „Die Region hat keine Zeit zu verlieren. Der Ausbau des Flughafens ¬ und damit der Erhalt und die Weiterentwicklung nicht nur von Arbeitsplätzen, sondern auch der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Hessens ¬ wird unter CDU-Führung weiter mit Hochdruck vorangetrieben werden“, betonte Boddenberg. (dpa/sb)