Antwerpen. Das Binnenschiff gewinnt nach Einschätzung des "Promotionsbüros Binnenschiffahrt Flandern" PBV (Promotie Binnenvaart Vlaanderen) immer stärker an Bedeutung im Wettbewerb der Verkehrsträger. So wurde 2002 auf dem rund 1.100 Kilomter langen Wasserstraßennetz im flämischen Landesteil Belgiens eine um 4,4 Prozent höhere Transportkilometerleistung (tkm) erbracht als im Vorjahr – "ein Rekord", heißt es in der jetzt vorgelegten Jahresbilanz des PBV. Insgesamt betrug die tkm-Leistung 4,4 Milliarden tkm. Inzwischen könne man von einer "strukturellen Veränderung" zugunsten des Binnenschiffs sprechen, ist der PBV überzeugt. Das jetzt ausgewiesene Ergebnis sei auch ein Beleg für die vor sechs Jahren eingeleitete verkehrspolitische Wende zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsträger wie dem Binnenschiff, begründet das PBV das gute Abschneiden. Beispielhaft für diese Verkehrspolitik sei das im Jahr 2000 in Kraft getretene und zunächst auf fünf Jahre befristete staatliche Sonderprogramm zum Bau von Kaiumschlageinrichtungen in Flandern. Es ist wiederum eine tragende Säule des bereits 1996 verabschiedeten "Flämischen Binnenschifffahrtsplans". Der Staat kommt darin für maximal 50 Prozent der Baukosten für neue Kaiinfrastruktur auf. Der Antragsteller muss für zehn Jahre eine bestimmte Umschlaggarantie erbringen. Bis März 2003 wurden 30 neue Kaiumschlageinrichtungen dank dieses Programms realisiert. Ein Schwerpunkt im Binnenschiffstransport Flanders liegt im Transit. Nutznießer des deutlichen Wachstums in der Binnenschifffahrt seien zudem die großen flämischen Seehäfen, allen voran Antwerpen. Das PBV wurde mit Hilfe der flämischen Regierung gegründet und hat als zentrale Aufgabe, die Transportwirtschaft, aber auch die Öffentlichkeit sowie Behörden über die Möglichkeiten des Binnenschiffs zu informieren. (vr/eha)
Flandern: Binnenschiff liegt gut im Rennen
Transportkilometerleistung um mehr als 4 Prozent gestiegen