Fela will im Maut-Streit notfalls klagen

03.02.2004 15:51 Uhr

Vorerst aber Mitwirkung am deutschen Mautprojekt unter Regie von Toll Collect

Berlin. Der im deutschen Verfahren zur Errichtung eines Lkw-Mautsystems unterlegene Schweizer Anbieter Fela will notfalls gegen die Bundesregierung klagen. Der Geschäftsführer der Fela Management AG, Ernst Uhlmann, hielt dem Bundesverkehrsministerium am Dienstag in Berlin massive Fehler im damaligen Ausschreibungs- und Auswahlverfahren vor. Das Konsortium Toll Collect um DaimlerChrysler und Deutsche Telekom sei nicht zuletzt wegen seiner Größe erklärtermaßen von der Regierung bevorzugt worden, sagte Uhlmann. Noch aber will Fela mit dem französischen Technologiekonzern Thales zusammen an der Errichtung der deutschen Maut unter Federführung von Toll Collect mitwirken. Beide Firmen bieten ein „schlüsselfertiges System“ der Mikrowellentechnik an, das „ganz einfach“ funktioniere, nach 18 Monaten voll arbeitsfähig sei und rund 2,5 Milliarden Euro sicher in die Bundeskasse einspiele. Dafür beanspruchen sie 10 Prozent des zwischen Regierung und Toll Collect ausgehandelten Vertragswertes von 7 Milliarden Euro. „Wir werden klagen, wenn wir nicht berücksichtigt werden“, koppelte Uhlmann einen Gerichtsgang an den Ausgang dieser aktuellen Geschäftsbemühungen. Allerdings gestalten sich diese Gespräche wie jüngst auch mit Toll Collect-Aufsichtsratschef Peter Mihatsch schwierig, bestätigte auch der Geschäftsführer von Thales International Deutschland GmbH, Klaus Rettig. Toll Collect glaube immer noch, die bisherigen Probleme aus eigener Kraft lösen zu können. Davon, so die beiden Partner, könne man derzeit aber nicht ausgehen. Thales bietet Elektronische Komponenten für Gebührenerhebungssysteme und Sicherheitselemente im Bereich des Luftverkehrs und arbeitet auf den Gebiet Militär-High-Tech und satellitengestützte Navigation. Die Gruppe ist mit 65.000 Mitarbeitern in rund 50 Ländern vertreten und verbuchte 2002 mehr als 11 Milliarden Euro Umsatz. Die Mitwirkung von Thales und seine geschäftsüblichen Garantien könnte nach Auffassung von Finanzexperten dem Projekt zusätzliche finanzielle Sicherheit mitliefern. (vr/dpa)

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.