Fährreederei Scandlines will etwa 100 Stellen abbauen

05.06.2008 17:22 Uhr

Die Fährreederei Scandlines will etwa 100 ihrer 2600 Stellen in Deutschland und Dänemark abbauen. Grund seien einerseits Umstrukturierungen infolge der neuen Gesellschafterstruktur, teilte das Unternehmen am Donnerstag an seinem Rostocker Sitz mit.

Rostock. Andererseits reagiere es damit auf die gesunkenen Wachstumserwartungen infolge der weltweiten Finanzkrise, auf den gestiegenen Ölpreis und die wachsende Konkurrenz. Abgebaut werde in der Verwaltung, die Schiffsbesatzungen seien nicht betroffen. Die Deutsche Bahn AG und das dänische Transportministerium hatten die bis dahin gemeinsam gehaltene Reederei im vergangenen Jahr an die Finanzinvestoren Allianz Capital Partners und 3i sowie die Deutsche Seereederei DSR verkauft, die den deutschen und den dänischen Teil des Unternehmens in eine Holding zusammenführten. Dadurch gibt es laut Scandlines nun Doppelbesetzungen, die abgebaut werden sollen. Ziel sei, die Verwaltung an den Standorten Rostock und Kopenhagen zu konzentrieren. Daher ist damit zu rechnen, dass der Stellenabbau vor allem die Niederlassungen in Puttgarden (Kreis Ostholstein) und Sassnitz (Rügen) treffen wird. Laut Scandlines-Geschäftsführer John Steen-Mikkelsen sei aber mit den Arbeitnehmervertretungen vereinbart, dass betriebsbedingte Kündigungen weitgehend vermieden werden sollen. Steen-Mikkelsen kündigte an, nach Wachstumsraten von 15 bis 20 Prozent in den vergangenen Jahren müsse in diesem Jahr mit deutlich geringerem Zuwachs gerechnet werden. Im vergangenen Jahr beförderte Scandlines mit seinen 19 Schiffen auf neun Routen insgesamt 20,5 Millionen Passagiere, 4,3 Millionen Autos und 1,1 Millionen Lastwagen und Auflieger über die Ostsee. Steen-Mikkelsen sagte, sollte der Ölpreis weiter steigen, bestehe die Gefahr, dass die Kunden im Passagier- wie im Güterverkehr nicht mehr bereits seien, die anfallenden Preise zu bezahlen. Scandlines hatte vor kurzem einen Treibstoffzuschlag von bis zu fünf Euro pro Passagier eingeführt.

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