Dortmund. EU-weite Standards für die Arbeitszeiten von Lastwagen- und Busfahrern haben Experten im Rahmen einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz gefordert. Wie die Behörde in Dortmund mitteilte, sollten diese Mindestanforderungen dabei keine nationalen Sonderregelungen zulassen. Die Untersuchung habe ergeben, dass rund die Hälfte aller Fahrer im Güterfernverkehr länger als erlaubt am Lenkrad sitze. Im öffentlichen Personennahverkehr stellten die Experten deutlich höhere Ausfallzeiten für das Fahrpersonal als beim Durchschnitt der Beschäftigten fest. Die Studie untersuchte die Betriebs- und Arbeitszeiten im Güterfernverkehr sowie im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und ihre Auswirkungen auf Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten. Für den Güterverkehr stellten die Forscher fest, dass das Personal durch veränderliche Arbeitszeiten insgesamt einer hohen Belastung ausgesetzt ist. „Diese kann beispielsweise durch erhöhte Lenkzeiten, aber auch durch Arbeiten wie dem Be- und Entladen während der eigentlichen Ruhezeiten hervorgerufen werden“, erklärte Projektleiterin Angelika Pensky von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). In allen untersuchten Bereichen fiel den Experten insgesamt eine „mangelhafte Arbeitszeitgestaltung“ auf. „Zentrale Kriterien wie beispielsweise Dauer, Ruhephasen oder Schichtrotation werden verletzt oder nicht beachtet“, hieß es. Dies verstärke die Belastung und könne zu Ermüdungserscheinungen oder zu erhöhten Ausfallzeiten durch Krankheit führen. Für die Untersuchung waren unter anderem die Dienstpläne von 25 Betrieben sowie die Ergebnisse von Polizeikontrollen und Gewerbeaufsichtsämtern untersucht worden. (dpa)
Experten fordern EU-Standards zu Lastwagenfahrer-Arbeitszeiten
Studie: Die Hälfte aller Fahrer im Güterfernverkehr sitzen länger als erlaubt am Lenkrad – europaweite Mindeststandards sollten keine nationalen Sonderregelungen zulassen