Damit beginnt die von der EU verfügte Wettbewerbsfreigabe für den Bahnfrachtsektor nun auch in Frankreich zu greifen. Die mit neun Milliarden Euro hoch verschuldete Eurotunnel-Gesellschaft wird der Staatsbahn SNCF noch vor dem deutschen Anbieter Rail4Chem (BASF) Konkurrenz machen, der seine Lizenz noch nicht erhalten hat. Geplant ist, ab Frühjahr kommenden Jahres Güterzüge von Basel nach Dollands Moor in England einzusetzen, die zunächst fünf mal pro Woche in beiden Richtungen verkehren sollen. Damit will Eurotunnel im Alpenraum Frachtanteile gewinnen, welche bisher über die nordeuropäischen Häfen auf die Inseln gelangen. Um dafür einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, hat das Bahnunternehmen eine "signifikante" Senkung seiner Tunnel-Nutzungsgebühren angekündigt, allerdings nur im Gegenzug zu einer Neufinanzierung seiner Schulden. Die Zustimmung hierzu durch London und Paris steht noch aus. Allein im letzten Jahr lag die Neuverschuldung bei 1,9 Milliarden Euro.
Eurotunnel: Grünes Licht für Frachtaktivitäten
Die französische Regierung hat dem franko-britischen Kanaltunnelbetreiber Eurotunnel die beantragte Lizenz zum Gütertransport erteilt. Das meldete der staatliche Rundfunk am Freitag.