Brüssel. Tausende Hafenarbeiter aus der Europäischen Union haben am Freitag mit Arbeitsniederlegungen und einer Großdemonstration in Brüssel gegen die beabsichtigte Liberalisierung der EU-Hafendienste protestiert. Sie befürchten vor allem den Verlust von Arbeitsplätzen, weil den Reedereien durch eine EU-Richtlinie das Recht zur Selbstabfertigung mit eigenem Personal zugestanden werden soll. Beim Marsch der Docker zu den EU-Instanzen, wo die Finanz- und Wirtschaftsminister der Union tagten, kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, die Wasserwerfer und Tränengas einsetzte. Der Demonstrationszug, der auch Arbeiter aller belgischen Häfen vereinte, forderte einen Stopp des „Port Package“, über das das Europäische Parlament am Dienstag kommender Woche abstimmen will. Auch für den Tagungsort Straßburg waren Protestmärsche und Kundgebungen geplant. Der Vorsitzende des EU-Verkehrsministerrates, Griechenlands Schifffahrtsminister Yiorgos Anomeritis, will das Gesetz nach einer Einigung mit dem EU-Abgeordnetenhaus bis Ende Juni unter Dach und Fach haben. Dann würde nach einer zweijährigen Übergangsfrist im Herbst 2005 der Wettbewerb in den EU-Häfen Einzug halten. (vr/dw)
Europäische Hafenarbeiter protestierten gegen „Port Package“
Verlust von Arbeitsplätzen durch Liberalisierung der Hafendienste befürchtet