Stuttgart. Künftig dürfen 25-Meter-LKW auch durch die Stuttgarter Innenstadt fahren. Das Stuttgarter Regierungspräsidium erteilte per 1. September eine Sondergenehmigung und bestätigte damit einen Bericht der „Stuttgarter Nachrichten“. Die Genehmigung gilt zunächst nur für ein Versuchsfahrzeug. Daimler-Chrysler plant derzeit, den LKW zwischen den Werken Untertürkheim und Sindelfingen einzusetzen. „Eine Genehmigung liegt uns allerdings noch nicht vor“, so eine Sprecherin. Da es sich in diesem Fall um keinen Durchgangsverkehr handelt, könnte der Lastwagen von rund 25 Metern Länge durch die Stuttgarter Innenstadt fahren. „Für uns ist wichtig, dass es ein ergebnisoffener Versuch ist“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Stuttgart. Der Auto Club Europa (ACE) forderte dagegen, die Tests in Niedersachsen abzuwarten und im Südwesten zu verzichten. Dort fahren die Lastwagen mit einer Länge von 25 Metern bereits zwischen den VW-Werken Wolfsburg und Emden. „Allerdings liegen dort die Werke nahe an der Autobahn“, sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner. Der ACE sieht in den Gigalinern, die fast sieben Meter länger sind als übliche Laster, ein Sicherheitsrisiko. Sollte es langfristig zu einem vermehrten Einsatz der neuen Fahrzeuge kommen, fürchtet er eine zunehmende Verlagerung des Schienenverkehrs auf die Straße. Laut einer Studie des Mannheimer Beratungshauses TIM Consult könnten mehr als 50 Prozent des kombinierten Verkehrs Straße-Schiene wieder ganz auf den Autobahnen landen. Der baden-württembergische Verband Spedition und Logistik (VSL) widerspricht dem: „Das Verlagerungspotenzial hält sich sehr in Grenzen. Die 50 Prozent halte ich für sehr gewagt“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer des Landesverbands, Andreas Marongiu. (dpa/sb)
EuroCombi: Sondererlaubnis für Daimler-Chrysler
Stuttgarter Regierungspräsidium lässt zunächst ein Versuchfahrzeug des Stuttgarter Autoherstellers zu