Kiel/Brüssel. Die EU-Kommission unterstützt nachdrücklich den Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung. Das erklärte der schleswig-holsteinische Wirtschaftsministers Bernd Rohwer (SPD) am Freitag in Kiel. Rohwer war in den vergangenen Tagen in Brüsselmit dem für die Überarbeitung des Europäischen Verkehrsnetzes zuständigen Direktor in der EU-Kommission, Alfonso González-Finat, zusammen getroffen. González-Finat habe darauf hingewiesen, dass die Fehmarnbelt-Querung bereits 2001 von der Kommission als eines der neuen wichtigen Projekte vorgeschlagen worden sei. Auch das Europäische Parlament habe in einer ersten Lesung dem Vorhaben zugestimmt, sagte Rohwer. Eine Expertengruppe unter Leitung des früheren EU-Kommissars Karel Van Miert sei zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Nach Ansicht von Rohwer ist die feste Fehmarn-Belt-Querung eines der wichtigsten Projekte zur besseren Verkehrsanbindung des Ostseeraumes. Nicht nur Dänemark, Schleswig-Holstein und Hamburg, sondern auch Schweden fordere immer deutlicher eine rasche Realisierung dieses Projekts. Der Naturschutzbund NABU hat den Plänen eine klare Absage erteilt. "Eine Brücke über denFehmarnbelt wäre sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht ein echter Schildbürgerstreich", sagte NABU-VizepräsidentChristian Unselt angesichts der aktuellen Diskussion um eine Unterstützung des Projektes durch die EU. Das auf 4,3 Milliarden Eurogeschätzte Bauwerk wäre nach Ansicht des NABU eine große Gefahr für den Vogelzug, der an dieser Stelle besonders intensiv stattfände. (vr/dpa)
EU-Kommission unterstützt Bau einer festen Fehmarnbelt-Querung
Naturschützer sehen in der Brücke eine Todesfalle für Zugvögel