Brüssel/Belgien. Italien hat mit seiner Blockadehaltung gegen die inzwischen geplatzte Fusion der Autobahn-Betreiber Autostrade und Abertis vermutlich gegen EU-Recht verstoßen. Die italienische Regierung habe den beiden Unternehmen ungerechtfertigt Steine in den Weg gelegt, entschied die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel. Die Zuständigkeit für die Kontrolle von derartigen Zusammenschlüssen liege aber bei der EU-Kommission. Die Brüsseler Wettbewerbshüter hatten im September die Fusion zwischen der italienischen Autostrade und Abertis aus Spanien ohne Auflagen gebilligt. Wegen der Blockadehaltung Roms hatte die EU-Behörde im November ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen EU-Recht eingeleitet. Jetzt hat Italien eine Frist von 15 Werktagen, um zu antworten. Als letzte Stufe kann der Fall vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) landen. Das zusammengeschlossene Unternehmen hätte den Namen Abertis tragen und seinen Sitz in Barcelona haben sollen. Autostrade und Abertis ließen ihre geplante Fusion zum weltweiten Branchenprimus im Dezember platzen. Ursache war nach Unternehmensangaben das Verhalten der italienischen Regierung. (dpa)
EU-Kommission und Italien streiten um Fusionsverbot
Brüssel wirft italienischer Regierung Rechtsbruch vor: Streit um Zuständigkeit für Fusion der Autobahn-Betreiber Autostrade und Abertis