Brüssel. Die EU-Kommission hat am Mittwoch gegen die Deutsche Telekom (DT) wegen "wettbewerbswidriger Gebühren" für das Telefonortsnetz ein Bußgeld von 12,6 Millionen Euro verhängt. Nach einer Prüfung zahlreicher Beschwerden von Mitbewerbern kam die EU-Behörde zu dem Schluss, dass Konkurrenten höhere Preise für den Netzzugang zahlen müssen als DT-Endkunden. Deshalb komme "die Entbündelung der Ortsnetze nur sehr schleppend voran und DT bleibt mit Marktanteilen von rund 95 Prozent der beherrschende Anbieter", kommentierte EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti in Brüssel die Entscheidung der EU-Behörde. Seit 1998 sei "die Telekom gesetzlich verpflichtet, Wettbewerbern den Zugang zu ihren Ortsnetzen zu gewähren". Trotzdem behindere sie ihren Markteintritt, reduziere damit für den Verbraucher die Auswahl zwischen den Anbietern und torpediere den Wettbewerb, der "der beste Weg zu Preissenkungen" sei, erklärte Monti. Er will "aufmerksam verfolgen, wie dieser Missbrauch abgestellt wird." Laut EU-Kommission sind in Deutschland bisher nur 4 Prozent der Leitungen auf der so genannten letzten Meile vom Hauptverteiler bis zum Anschluss des Kunden Konkurrenten der Telekom zur Verfügung gestellt worden. (vr/dw)
EU-Buße-von 12,6 Millionen gegen Deutsche Telekom
Telekom-Netzzugang für Wettbewerber teurer als für eigene Kunden