Brüssel/Belgien. Der Umtausch aller alten Führerscheine in der Europäischen Union rückt näher. Nach dem Ministerrat dürfte auch der Verkehrsausschuss des Europa-Parlaments dem gemeinsam ausgehandelten Kompromiss an diesem Mittwoch zustimmen. „Es gilt als sicher“, dass die Abgeordneten den Umtausch binnen 26 Jahren akzeptieren, erklärte der Sozialdemokrat und verkehrspolitische Fraktionsexperte Willi Pieczyk heute in Brüssel. Allerdings hätte er sich kürzere Umtauschfristen gewünscht: „Die nun ausgehandelten 26 Jahre für die ‚grauen Lappen’ kommen einer biologischen Lösung schon recht nahe“, meinte der 58 Jahre alte Abgeordnete. Die Gesetzgebung wird abgeschlossen, wenn das Parlament dem erwarteten Votum seines Ausschusses im Dezember folgt. Die neuen EU-Führerscheine im Scheckkarten-Format sollen dann nach und nach die alten Exemplare ablösen. Bisher sind rund 110 verschiedene Modelle in den bald 27 EU-Staaten gültig. Die Vereinheitlichung soll den sogenannten Führerscheintourismus eindämmen. Die Richtlinie sehe deshalb den Aufbau einer Datenbank für Verkehrssünder vor, denen in ihrem Heimatland der Führerschein entzogen wurde. „Die Zeiten, in denen Alkoholsünder ihren Führerschein einfach im Ausland neu machen können, sind damit bald vorbei“, betonte Piecyk. (dpa)
EU-Abgeordnete fordern Umtauschpflicht für Führerscheine
Zustimmung des europäischen Parlaments gilt als sicher: SPD-Verkehrsexperte hält Umtauschfristen für zu lang