ESA und Galileo Industries unterzeichnen Entwicklungsvertrag

19.01.2006 15:21 Uhr
Tiefensee
© Foto: Verkehrsrundschau online

Bundesverkehrsminister Tiefensee: Europäisches Satellitennavigationssystem Galileo kommt großen Schritt voran – Standort Deutschland profitiert

Berlin. Heute ist im Bundesverkehrsministerium der Galileo-Entwicklungsvertrag mit einem Volumen von einer Milliarde Euro zwischen der europäischen Weltraumorganisation ESA und Galileo Industries unterzeichnet worden. „Mit der Unterzeichnung dieses Vertrages und der parallelen Aufnahme der Verhandlungen über die Galileo-Konzession hat das Projekt Galileo deutlich Fahrt aufgenommen“, sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) heute in Berlin. Das europäische Satellitennavigationssystem rücke damit in greifbare Nähe. Für Europa ist Galileo das bisher größte gemeinsame Technologieprojekt. Tiefensee: „In monatelangen Verhandlungen haben wir erst kürzlich die Aufnahme weiterer Industriepartner bei dem internationalen Vorhaben erreicht. Zudem kommt ein Kontrollzentrum nach Deutschland. Außerdem wurde das deutsche Konsortium TeleOp, zu dem die Telekom-Tochter T-Systems und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gehören, als gleichberechtigter Partner in das Betreiberunternehmen aufgenommen.“ Die Bundesregierung erhoffe sich davon mehr Aufträge für die deutsche Industrie. Das Projekt Galileo ist auf gutem Wege. „Deutschland kann mit dieser Entwicklung sehr zufrieden sein“, so Tiefensee. Der Vertrag zwischen ESA und Galileo Industries sieht vor, die gesamte Technik des Systems, das heißt Satelliten und Bodeninfrastruktur, zu entwickeln und die ersten vier Satelliten zu Testzwecken auszuliefern. Sobald diese Satelliten in den Orbit geschossen werden, wird im Rahmen einer sechsmonatigen Testkampagne das Galileo System auf seine Funktionstüchtigkeit überprüft. Die Entwicklungsphase soll Ende 2008 abgeschlossen sein. Die Entwicklungskosten belaufen sich insgesamt auf rund 1,5 Milliarden Euro. Im Anschluss daran wird das Galileo System bis Ende 2010 auf insgesamt 30 Satelliten anwachsen. Das Auftragsvolumen beträgt dann etwa 2,2 Milliarden Euro und soll hauptsächlich von dem zukünftigen Konzessionär des Galileo Systems privatwirtschaftlich finanziert werden. Ab Ende 2010 soll Galileo weltweit in Betrieb genommen werden. (tbu)

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