Entscheidung gegen den Metrorapid in NRW : Reaktionen überwiegend positiv

30.06.2003 10:11 Uhr

Bayern bleibt bei seinen Transrapid-Plänen

Düsseldorf. Die Entscheidung gegen den Bau des Metrorapid in Nordrhein-Westfalen ist überwiegend auf Zustimmung gestoßen. Die Grünen und die CDU nannten die Entscheidung einen richtigen Schritt. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bezeichnete den Verzicht auf den Metrorapid als "souveräne Entscheidung" der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen. Er gehe davon aus, dass die Verantwortlichen in Düsseldorf diesen Schritt gründlich vorbereitet hätten, sagte Schröder am Freitag in Berlin. Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) dringt nach der Absage Nordrhein-Westfalens auf die Umsetzung des Projekts in München. Er setze darauf, dass der Bund bei seiner Zusage zur Realisierung einer Transrapid-Strecke zwischen Münchner Flughafen und Innenstadt bleibe, sagte Stoiber in München. Als "Sieg der Vernunft" bezeichnete die Industrie- und Handelskammer (IHK) Wuppertal-Solingen-Remscheid den Verzicht der SPD. Ähnlich äußerten sich Naturschützer. Das Projekt sei verkehrspolitisch sinnlos, unwirtschaftlich sowie ökologisch und sozial unverträglich gewesen, so der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)am Freitag. Allerdings gab es auch kritische Stimmen zur Absage an die milliardenschwere Magnetschwebebahn. Kritik kam aus den Reihen der FDP sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. der FDP-Bundesvorsitzende Guido Westerwelle kann sich eine sozialliberale Koalition in Nordrhein-Westfalen nicht mehr vorstellen. "Für die Fortsetzung dieses Gewürges steht die FDP nicht zur Verfügung", sagte er der in Berlin erscheinenden Zeitung "Die Welt" in ihrer Samstag-Ausgabe. Duisburgs Oberbürgermeisterin Bärbel Zieling (SPD) erklärte, dass sie die Entscheidung "nur mit großem Unverständnis und Bedauern zur Kenntnis nehmen könne". Eines der wichtigsten Projekte des Landes auf dem Altar der Koalitionsverhandlungen zu opfern, sei nicht der geeignete Weg. Auch das Transrapid-Konsortium bedauerte die Entscheidung. Statt der Magnetschwebebahn soll nun eine Express-S-Bahn von Dortmund nach Köln eingesetzt werden. (vr/dpa)

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