Ems: Bergungsversuch erneut gescheitert

20.10.2005 15:03 Uhr

Neuer Versuch, das gesunkene Schiff zu heben, wird am späten Abend gestartet – Fluss frühestens am späten Freitagnachmittag wieder passierbar

Rhede. Der zweite Bergungsversuch für das gesunkene Frachtschiff in der Ems bei Rhede (Kreis Emsland) ist heute gescheitert. Mit zwei Schwimmkränen sollte das Schiff gehoben werden. Dabei sei der vordere Teil mit Restladung weiter abgesackt und abgeknickt, sagte der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Meppen, Holger Giest. Bereits am Dienstag war ein erster Versuch fehlgeschlagen. Zum dritten Mal wollte das niederländische Unternehmen am späten Donnerstagabend bei Niedrigwasser von 22.00 Uhr an die Bergung in Angriff nehmen. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass es klappt“, sagte Giest. Das Schiff habe sich aus dem Schlick heben lassen, der vordere Teil liege aber noch auf. Taucher verschoben für den dritten Versuch die Stahlseile, die um den Bauch des Frachters gewunden sind, in Richtung des vorderen Schiffsteiles. Geplant ist laut Giest, das Schiff nach der Bergung auszupumpen und Restladungen Kies auszuladen, damit der Frachter wieder schwimmen kann. Entdeckte Lecks würden sofort abgedichtet. Das geborgene Schiff soll dann nach Holland geschleppt und verschrottet werden. Bei Erfolg könnte frühestens am späten Freitagnachmittag die seit Tagen gesperrte Ems wieder freigegeben werden, sagte Giest. Scheitert auch der dritte Versuch, werde die knapp 40 Jahre alte und 80 Meter lange „Ilona M“ zersägt und abtransportiert. Schiffe könnten dann erst in mehreren Tagen den Fluss wieder befahren. Der Verkehr kann nur schrittweise anlaufen, weil nur eine begrenzte Zahl von Schiffen hintereinander die Ems bei Flut passieren kann. Derzeit liegen nach Angaben Giests mindestens 150 Binnenschiffe vor und hinter der Unglücksstelle fest. Die Sperrung der Ems hat die Binnenschifffahrt in Nordwestdeutschland und in den angrenzenden Niederlanden weitgehend lahm gelegt. Die Ems war nach einem Leck im ebenfalls gesperrten Dortmund-Ems-Kanals bei Recklinghausen die einzig verbliebene Verbindung zwischen Mittellandkanal und Rhein gewesen. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt rechnet mit erheblichen Schäden unter anderem durch den Ausfall von Frachtverträgen. (dpa/tbu)

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