Das Ende des Telekommunikations- und Internetbooms Anfang 2000 traf seine Protagonisten mit voller Härte. Die Netzwerksparte des Münchner Technologiekonglomerats Siemens, Siemens Information and Communication Networks (ICN), war einer von ihnen. Machte ICN im Geschäftsjahr 2000 bei einem Umsatz von 11 Milliarden Euro einen operativen Gewinn von 690 Millionen Euro, häufte die Sparte nur ein Jahr später bei Umsätzen von 13 Milliarden Euro einen Verlust von satten 860 Millionen Euro an. Die Kostenstrukturen passten einfach nicht mehr zur veränderten Marktsituation: eines der in der Branche in Mode gekommenen Sparprogramme musste her. Die ICN-Variante hörte auf den Namen "Pact – Profit and Cash Turnaround" und ging im März 2001 an den Start. Bislang hat sie die Kosten um insgesamt 3,5 Milliarden Euro gesenkt. Nicht zuletzt dank des Einkaufs: Denn das Umkrempeln des Einkaufs von dezentral auf zentral war ein Kernelement des Programms zur Rettung von ICN und hat rund ein Drittel der Ersparnisse – also eine gute Milliarde Euro – eingebracht. Bei Siemens gibt es jetzt das erste Mal überhaupt einen zentralen Einkauf für einen kompletten Bereich. "Das gab es wegen der heterogenen Geschäftsaktivitäten vorher noch nie", sagt Dietmar Dresp, Chief Procurement Officer von ICN und geistiger Vater des Konzepts "Pact+Procurement", für das sein Arbeitgeber Anfang November den "BME Innovationspreis 2003" erhalten hat. Was sich bei Siemens ICN dazu alles geändert hat, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von LOGISTIK inside (17/03). (Heft online bestellen - hier clicken) Telefonische Bestellung unter: 01 80 5 / 26 26 18 (bundesweit nur 0,12 Euro pro Minute).
Einkauf rettet Siemens ICN
Die Zentralisierung des Einkaufs spart der Netzwerksparte von Siemens eine Milliarde Euro. Das war dem Bundesverband Materialwirtschaft Einkauf und Logistik (BME) den diesjährigen BME-Innovationspreis wert.