Brüssel. Die EU Kommission und die europäischen Bahnverbände unterzeichneten heute in Brüssel im Rahmen einer internationalen Bahnkonferenz eine Vereinbarung, mit der die Interoperabilität der EU-Schienennetze gefördert werden soll. Mit diesem „Memorandum of Understanding“, das EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot und die Spitzen der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (GEB), der Europäischen Infrastrukturmanager (EIM), des Internationalen Eisenbahnverbandes (UIC) und des Verbandes der Europäischen Bahnindustrie (UNIFE) unterzeichneten, soll die Einführung eines einheitlichen Managementsystems für den Schienenverkehr (ERTMS) auf Europas wichtigsten Schienenkorridoren – insbesondere den Gütertrassen – beschleunigt werden. Barrot betonte auf einer Pressekonferenz, das ERTMS (European Rail Traffic Management System) habe nach zehnjähriger Entwicklung mit einem Kostenaufwand von 600 Millionen Euro und der Unterstützung durch EU-Fördergelder seinen Test bestanden. Nun müssten alle bisherigen Varianten etappenweise durch das neue System ersetzt werden. Als Ziel nannte GEB-Exekutivdirektor Johannes Ludewig die Schaffung eines EU-Eisenbahnraums, der mit gleichen technischen Lösungen vor allem bei seiner Stärke – dem grenzüberschreitenden Fernverkehr – wettbewerbsfähig sei. Das verhinderten derzeit unterschiedliche Standards wie die rund 20 verschiedenen Zugsicherungs-, Zugsteuerungs- und Signalsysteme. Das Memorandum fixiert die Beiträge der Partner für die nächsten 18 Monate, um die technisch wie wirtschaftlich beste Strategie zur Nutzung von ERTMS in den kommenden zehn bis zwölf Jahren zu erarbeiten. (dw)
Einheitliches Managementsystem für Europas Schienen
EU-Kommission und Bahnverbände unterzeichnen Vereinbarung zur beschleunigten Einführung des European Rail Traffic Management System (ERTMS).