Dresden. Das Bundesverkehrsministerium möchte den prognostizierten Wachstum im Straßengüterverkehr von und nach Osteuropa Einhalt gebieten. "200 Prozent Zuwachs bis 2015 : Das kann es nicht sein", sagte die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Angelika Mertens, am Donnerstag auf einer Tagung der DVWG (Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft e.V.) in Dresden. Der Straßengüterverkehr stoße auf Grenzen. Als Probleme nannte sie fehlende Flächen für den Straßenbau, Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung trotz aller Widersprüchlichkeiten nach möglichst uneingeschränkter Mobilität und ökologische Verfehlungen. Zwar werde der LKW immer sauberer. Doch hinsichtlich der Klimaschutzverpflichtungen sei im Straßengüterverkehr der hohe Kohlendioxid-Ausstoss nach wie vor problematisch. Mertens zitierte Prognosen, nach denen dem Kombinierten Verkehr (KV) kaum eine Chance gegeben werde im West-Ost-Verkehr. Die Staatssekretärin musste eingestehen, dass die bisherigen Erfahrungen den Prognosen recht geben. Doch wolle die Bundesregierung die Rahmenbedingungen so gestalten, dass der KV das vorhandene Potential auch ausnutzen könne. Als ein Instrument nannte sie das nationale Pact-Programm, in dessen Rahmen 2004 zur Förderung neuer Verkehre 15 Millionen Euro zur Verfügung stünden. Mertens appellierte an die Teilnehmer des von Verkehrsministerium geförderten Workshops der DVWG, gute Argumente für den Einsatz des KV zu finden. "Es ist bei der Vergabe von Haushaltsmitteln nicht einfach, sich gegenüber der Straßenlobby durchzusetzen", gestand die Staatssekretärin. Ihr Haus stünde aber bereit für die Umsetzung von Vorschlägen. (vr/cd)
DVWG-Tagung: Kombinierter Verkehr soll größere Rolle spielen
Angelika Mertens kündigt Trendwende bei Verkehrsträgern an