Brüssel. Nach Ansicht des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) übersteigen die Chancen der EU-Erweiterung "deutlich" die Risiken des dann intensiveren Wettbewerbs. Das erklärte DSLV-Präsident Manfred F. Boes auf dem EU-Jahrestreff des Verbandes am 12. Juni in Brüssel. Allerdings könnten Übergangsfristen zur Marktöffnung durch freizügigere bilaterale Regelungen "sehr schnell in sich zusammenfallen". "Enttäuscht" zeigte sich Boes über die Gleichgültigkeit der EU-Kommission gegenüber den Problemen der Grenzspediteure, deren Umsatz nach den EU-Beitritten um über 50 Prozent wegbreche. Er warnte vor einer "Euphorie über die künftige Leistungsfähigkeit der Bahn". Eine Verdoppelung ihres Güteranteils in zehn Jahren sei "reines Wunschdenken". Die Verkehrspolitik müsse akzeptieren, dass die Straße das "dominante Verkehrssystem" bleibe und nicht künstlich verteuert werden dürfe. (vr/dw)
DSLV-Chef Boes: Straße nicht künstlich verteuern
Chancen der EU-Erweiterung übersteigen die Risiken