Direkter Eisenbahnfährbetrieb nach Russland

16.11.2006 17:12 Uhr

Einigung zwischen Russland und Deutschland: Ab Anfang Dezember nimmt die Eisenbahnfähre zwischen Sassnitz und Kaliningrad Fahrt auf

St. Petersburg/Schwerin/Berlin. Der direkte Eisenbahn-Fährbetrieb zwischen Sassnitz-Mukran auf Rügen und dem neuen russischen Hafen Baltijsk bei Kaliningrad beginnt am 5. Dezember. Darauf haben sich die Railion Deutschland AG und die russische Eisenbahn RZD geeinigt, teilte die Deutsche Bahn AG (DB) heute mit. Pro Woche werde es künftig eine Abfahrt der Fähre „Vilnius“ in jede Richtung geben. Das Schiff habe eine Kapazität von 90 russischen Bahnwaggons oder 108 LKW-Trailern. Bisher habe es keine direkt verkehrende Eisenbahn-Fähre zwischen Deutschland und Russland gegeben. Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Otto Ebnet (SPD) sagte zu Beginn seines Wirtschaftsbesuchs in Russland in Baltijsk, das Projekt „Baltische Fähre“ sei von außerordentlicher verkehrs- und wirtschaftspolitischer Bedeutung. Es werde alle Verkehrsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland enorm aufwerten. Wichtig sei jetzt, für eine gute Vermarktung und Auslastung zu sorgen. Er hoffe, dass sich der Umschlag in Sassnitz von fünf Millionen auf zwölf Millionen Tonnen in den nächsten zehn Jahren mehr als verdoppeln wird. Railion-Vorstand Eckart Fricke sagte, die zunehmenden Importe von Rohstoffen aus Russland und die Versorgung der Industriestandorte in Russland sprächen für das Engagement von Railion auf dieser Fährlinie. Der Hafen Baltijsk spiele auf Grund seiner Anbindung an das russische Breitspurnetz eine besondere Rolle. Sassnitz-Mukran als größter deutscher Eisenbahnfährhafen sei der einzige Hafenstandort Mitteleuropas für russische Breitspurwagen. Zwischen Sassnitz und Klaipeda in Litauen verkehre bereits seit Juli zwei Mal wöchentlich ein Fährschiff. Ebnet äußerte die Erwartung, dass künftig eine weitere Eisenbahn-Fährlinie von Mukran nach Ust-Luga bei St. Petersburg hinzukommt. In Ust-Luga, das auch auf den Reiseplan der von ihm geführten Wirtschaftsdelegation steht, wird Ebnet zufolge bis 2010 ein Universalhafen mit einer Jahreskapazität von 35 Millionen Tonnen errichtet. (dpa)

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