Bonn. Unbeirrt vom ersten Gewinnrückgang seit Jahren und schwachem Konjunkturumfeld will die Deutsche Post ihren weltweiten Expansionskurs mit Milliarden-Investitionen fortsetzen. Ganz oben auf der Kaufliste von Vorstandschef Klaus Zumwinkel stehen Kurier- und Logistikdienste in den USA und Asien sowie der Briefmarkt in Europa. Einen Tag vor der Bilanzpressekonferenz an diesem Dienstag gab es hierzu bereits zwei wichtige Nachrichten: Mit der vollständigen Übernahme des britischen Paketdienstleisters Securicor Omega Holdings baute der Bonner Konzern seine Position in Großbritannien aus. Und: Die Post steht offenbar vor einem Einstieg beim US-Logistikkonzern Airborne. Für 247 Millionen Euro kaufte die Post auch die restlichen 50 Prozent von Securicor, wie das Unternehmen am Montag in Bonn meldete. Die Post war 1999 bei Securicor und damit zugleich in den britischen Paket- und Logistikmarkt eingestiegen. In Nordamerika steht die Post mit ihrer Tochter DHL vor einem weiteren Schritt auf den Markt. Geplant ist, unter Ausklammerung des Luftfrachtsektors, ein Kauf des Boden- und Paketgeschäfts der US- Frachtfluggesellschaft Airborne Inc. mit sitz in Seattle. Beide Seiten bestätigten die Gespräche. Der Kaufpreis solle bei rund einer Milliarde Euro liegen, berichtete das "Wall Street Journal Europe". Airborne ist nach den mit Abstand größten Marktführern United Parcel Service (UPS) und Federal Express (FedEx) der drittgrößte US-Kurierdienst. (vr/dpa)
Deutsche Post setzt weltweite Expansion fort
Zumwinkel nimmt US-Markt ins Visier und macht UPS und FedEx Konkurrenz