Stuttgart. Nach dem Rekordjahr 2005 für die Nutzfahrzeugsparte hat sich DaimlerChrysler-Vorstandsmitglied Andreas Renschler auch für das laufende Jahr optimistisch gezeigt. „Wir gehen von relativ stabilen Absatzmärkten aus“, sagte er heute in Stuttgart. Auch die Stammbelegschaft werde sich nicht wesentlich verändern, betonte der Nutzfahrzeugchef. Der weltgrößte Nutzfahrzeugbauer beschäftigt derzeit rund 117.000 Mitarbeiter. Die Nutzfahrzeugsparte steuerte 2005 mit 2,1 Milliarden Euro den Löwenanteil zum operativen Gewinn des Konzerns (5,2 Milliarden Euro) bei. Renschler wollte aber weder eine Absatz- noch eine Gewinnprognose für die Nutzfahrzeugsparte abgeben. Mit mehr Gleichteilen, einem Weltmotor für schwere LKW, Hybrid-Bussen und besonders sauberen Dieselmotoren will sich der Nutzfahrzeugbereich für die Zukunft wappnen. Der Truckmarkt sei im Vergleich zum PKW-Markt wesentlich zyklischer, betonte Renschler. „Wir bereiten uns auf zum Teil sehr schwer absehbare Situationen in der Zukunft vor“, umriss er die Anforderungen an die Sparte. Um sich den Auswirkungen einer Konjunkturabschwächung so gut wie möglich zu entziehen, plant DaimlerChrysler Kostenreduktionen etwa durch gleiche Achsen, den Weltmotor ab 2007 und auch gemeinsame Chassis. „Aber einen Welt-LKW wird es nicht geben, dafür sind die Anforderungen auf den Hauptmärkten zu unterschiedlich“, betonte Renschler. Auf der Beschäftigungsseite wolle man mit Arbeitszeitkonten, befristeten Mitarbeitern und Leiharbeitern reagieren. Auf der Produktseite setzt der Nutzfahrzeug-Marktführer auf den nach eigenen Angaben weltweit saubersten Diesel. Davon seien bereits mehr als 10.000 Lkw verkauft worden. Auch eine Hybrid-Version eines Fuso-LKW aus Japan sei vorgesehen, die in Kürze dort auf den Markt kommt. Bei Bedarf werde dieses Fahrzeug auch in Europa angeboten, sagte Renschler. (dpa/sb)
DaimlerChrysler: Nutzfahrzeugsparte rüstet sich für schwere Zeiten
Kostenreduktionen und neue Umwelttechnologien sollen Ende des Nutzfahrzeugbooms abfedern