CargoLifter: Amerikaner erwarten öffentlichen Beitrag für Übernahme

30.01.2003 14:19 Uhr

Nutzung als Frachtzentrum für das US-Logisitikunternehmen im Gespräch

Cottbus. Für eine Übernahme des CargoLifter-Standortes in Brand (Dahme-Spreewald) erwartet das US-amerikanische Logistikunternehmen Universal Express einen Beitrag der öffentlichen Hand. Die Konditionen zwischen ihm und der Firma seien geklärt, sagte der Insolvenzverwalter des zahlungsunfähigen Luftschiffbauers, Rolf-Dieter Mönning, am Donnerstag der dpa. Jetzt seien Land und Bund am Zuge. Dabei gehe es um Genehmigungen für die Nutzung des Standorts als Frachtzentrum und um finanzielle Fördermöglichkeiten. Die Konditionen der Übernahme seien sehr zufriedenstellend, sagte Mönning weiter. "Wir werden den Standort nicht verschenken." Über Details sei Stillschweigen vereinbart worden. Innerhalb von drei Wochen wolle die Potsdamer Landesregierung Stellung nehmen. Universal Express habe keine konkreten Forderungen gestellt, sondern Land und Bund gebeten, Möglichkeiten der Förderung darzulegen. "Am Ende wird Universal Express das gesamte Paket bewerten", sagte Mönning. Universal Express will nach seinen Angaben in Brand ein großes Frachtzentrum errichten. Mit den Einnahmen aus dem Kerngeschäft als Logistikunternehmen soll der Luftschiffbau finanziert werden. Laut Mönning zeigt das Unternehmen sich entgegen ersten Signalen jetzt auch offen für eine Variante, die die Bildung einer internationalen Luftschiff-Produktionsgesellschaft United Airship mit dem britischen Unternehmen ATG und der Zeppelin Lufttechnik GmbH in Friedrichshafen einschließt. Universal Express wolle zwar niemanden als Mitgesellschafter eintreten lassen. Denkbar sei aber eine Kooperation. Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch CargoLifter an einer United-Airship-Variante beteiligt werde. Das Unternehmen werde selbst aber nicht mehr aktiv Luftschiffe bauen. "Dazu fehlen alle Voraussetzungen", sagte Mönning. Die CargoLifter AG und Töchtergesellschaften hatten im vergangenen Juni mit fast 500 Beschäftigten Insolvenz angemeldet. Ursprünglich wollte das Unternehmen riesige Luftschiffe zum Transport schwerer Lasten bauen. Bei positiven Bescheiden der öffentlichen Hand will Universal Express nach Angaben des Insolvenzverwalters noch in diesem Jahr in Brand mit der Arbeit beginnen. Bereits jetzt seien Vertreter vor Ort, die als Führungskräfte einer deutschen Universal-Express-Gesellschaft ausgewählt wurden. Wie Mönning sagte, wies das US-Unternehmen auch Papiere vor, die seine Finanzkraft belegen. Unter anderem hatten CargoLifter-Aktionäre die Liquidität des Unternehmens angezweifelt. (vr/dpa)

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