Berlin. Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) will einen Masterplan für ein Gesamtsystem Verkehr unter Beteiligung von Verbänden, Politik und Wirtschaft entwickeln. Das war das Resultat einer Expertenrunde auf dem Logistikkongress in Berlin. Der Vorsitzende des Stiftungsrates der BVL, Hanspeter Stabenau, stellte dazu ein Thesenpapier vor. Die Experten, darunter Manfred F. Boes (Deutscher Speditions- und Logisitkverband) und Hermann Grewer (Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung), kamen in der Diskussion darin überein, dass dringend neue Möglichkeiten zur Finanzierung der Infrastruktur gefunden werden müssen, da die derzeitigen Mittel nicht ausreichend sind. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Angelika Mertens, bekannte, dass derzeit bei der Infrastruktur „Raubbau auf Kosten des Erhaltes“ betrieben werde. „Es ist ein riesiges Volksvermögen, das wir derzeit verschleudern“, gestand Mertens. Der Präsident der Initiative Pro Mobilität, Peter Fischer, verlangte einen Paradigmenwechsel und befürwortete die Hinwendung zur Nutzerfinanzierung. Wilhelm Pällmann, Vorsitzender der Kommission Verkehrsinfrastruktur, zeigte sich überzeugt davon, das die Maut für LKW künftig im gesamten Straßennetz erhoben und die PKW-Gebühr kommen werde. Scharfe Kritik übte er an der Haushaltsplanung. Für die Schiene seien für 2008 2,2 Milliarden Euro vorgesehen, laut Bundesverkehrswegeplan jedoch 4 Milliarden Euro notwendig. Mertens erwiderte, dass es nicht bei den vorgesehenen 2,2 Milliarden Euro bleiben werde. (cd)
BVL will Masterplan für Gesamtsystem Verkehr entwickeln
Mertens kündigt mehr Gelder für die Bahn an