Es ging um 15 Stimmen. Bei der Wahl zur Bundespräsidentin scheiterte Gesine Schwan im Jahr 2004 knapp an Horst Köhler – in der gesellschaftlichen Diskussion ist sie seither jedoch gefragt und ständig präsent. Schwan ist eine Person, die etwas zu sagen hat, dies merkt man in jeder Zeile ihres Buches „Allein ist nicht genug“. Sie setzt sich dabei in verständlicher Sprache – und ohne dabei in den Köhler-Jargon von Finanzmarktmonstern zu verfallen – hintergründig und differenziert mit dem vorherrschenden Leistungsbegriff sowie anderen Aspekten der heutigen Gesellschaft auseinander. Die Grundaussage: Eigene Meinung, politisches Engagement und der vom Glauben getragene Kampf für Werte sind unabdingbar für die Existenz von Individuen in der Gesellschaft. Ihre Thesen sind streitbar, komplex und fordern auf, selbst an der Gestaltung des Gemeinwesens mitzuarbeiten. (tr) Gesine Schwan mit Susanne Gaschke, Allein ist nicht genug. Für eine neue Kultur der Gemeinsamkeit. Herder Verlag, Freiburg 2007, 220 Seiten, gebunden, 19,90 Euro, ISBN 978-3-451-29477-8
Buch der Woche: Für Werte kämpfen
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