Brüssel. Die Europäische Kommission hat die Weichen für ein einheitliches Signalsystem der Bahnunternehmen auf dem Kontinent gestellt. Die Behörde schlug eine „intensive Unterstützung“ jener Bahnbetreiber vor, die als erste ERTMS (European Rail Traffic Management System) zur Zugsteuerung und Signalgebung einführen. Bis 2017 müssten mehr als fünf Milliarden Euro in das Vorhaben fließen, erklärte Verkehrskommissar Jacques Barrot. ERTMS soll den Betrieb der Bahn über europäische Grenzen hinweg erleichtern und beschleunigen. In Deutschland, Spanien, Italien und den Niederlanden werden nach Kommissionsangaben in diesem und im nächsten Jahr die ersten Strecken mit dem neuen System ausgerüstet. Einige Abschnitte in Großbritannien, Frankreich und Griechenland sollen 2007 und 2008 folgen. Die Kommission will bis zu 50 Prozent der Investitionen finanzieren, die im Jahr auf 500 Millionen Euro geschätzt werden. Die Brüsseler Behörde will deshalb einen Koordinator einsetzen, um die Einführung europaweit abzustimmen. Die unterschiedlichen Signalsysteme in Europa behindern den grenzüberschreitenden Zugverkehr, weil die Lokomotiven dafür mit verschiedenen Antennen, Bildschirmen und Computern ausgestattet werden müssen. (dpa/sb)
Brüssel will Signalsystem im Bahnverkehr vereinheitlichen
Mit bis zu fünf Milliarden Euro unterstützt die Europäische Union die Harmonisierung des europäischen Schienennetzes